Lernen bewegt

… denn es macht aus unseren Kindern Handwerker:innen, Erfinder:innen und Forscher:innen. Das Lernen gibt unseren Kindern ein Füllhorn an Möglichkeiten. Und macht Kindertagesstätten und Schulen so wichtig: Sind sie doch so viel mehr als ein Ort der Betreuung. Es sind die Orte, an denen sich Kinder entfalten und entwickeln können – und vom kleinsten Alter an gefördert werden.

Egal ob Eltern, KiTa-Pädagog:innen, Lehrkräfte oder wir bei JAKO-O und HABA Pro (Wehrfritz): Uns alle bewegt das Thema Bildung. Für uns ist es eine besondere Herzensangelegenheit, uns in diesem Bereich zu engagieren und gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen, weil wir an die Kraft des Kindseins glauben, und weil wir denken, die Welt ist eine bessere, wenn unsere Kinder zu selbstständigen Wesen heranwachsen. Deshalb gibt unsere Studie seit inzwischen zehn Jahren spannende und aufschlussreiche Einblicke auf den jetzigen Stand und die zukünftigen Entwicklungen der Bildung.

Drei Seiten, ein Ziel: Bildung voranzubringen

Nach vier bundesweiten JAKO-O Bildungsstudien haben wir uns bei JAKO-O und HABA Pro (Wehrfritz) für die fünfte Bildungsstudie „Lernen bewegt“ zusammengetan, um erstmals nicht nur Eltern zu den Themen Bildung und Lernen zu befragen, sondern auch Lehrkräfte und KiTa-Pädagog:innen zurate zu ziehen. Einen besonderen Schwerpunkt legt unsere Studie auf die Erwartungen an die Zukunft der Bildung. Die Ergebnisse sind spannend, divers und eine wichtige Bestandsaufnahme. Dabei fungiert unsere Umfrage wie ein Kaleidoskop, das erstmals nicht nur eine Perspektive sichtbar macht, sondern drei [MS1] .

Schlüsseljahr für das Thema Bildung

Das Corona-Jahr 2020 hat viel bewegt: im Arbeitsleben, in Schulen und in Kindergärten. Vor allem die Digitalisierung bekam einen unerwarteten Schub. Aus Eltern wurden Lehrer, aus Schulen und Kindertagesstätten Orte des Digitalen. Aus dem eigenen Zuhause wurden Homeoffice, Kindertagesstätte und Klassenraum zur gleichen Zeit, mit digitalen Medien als Vehikel für Arbeit und Bildung. Vor diesem Hintergrund ist die Frage, wie sich Bildung und Lernen verändern muss, um zukunftsfähig zu sein, noch wichtiger als ohnehin schon.

Ausgewählte Ergebnisse der Studie „Lernen bewegt“

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: Lernen bewegt – und auch die Bildung muss sich bewegen, damit unsere Kinder mit Freude lernen und gleichzeitig fit für die Zukunft gemacht werden. So vielschichtig wie unsere Studie sind auch die Ansatzpunkte für Veränderungen und Verbesserungen. Mit ausgewählten Beispielen möchten wir mit unterschiedlichen Themen aus unserer Studie immer wieder Impulse setzen, um unser Bildungssystem und das Lernen im Sinne unserer Kinder voranzubringen. Erfahrt, wie die unterschiedlichen Bildungsakteure sich ideale Lernumfelder vorstellen, die Digitalisierung, die Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen in Kindertagesstätten und Schulen und vielen weitere Themen rund ums Lernen einschätzen.

Was kommt in der Schule heute zu kurz?

Eltern und auch Lehrkräfte sehen eine Reihe von Bereichen, die in Schulen zu kurz kommen. Etwa die Hälfte von ihnen finden, dass das auf gesundheitliche Kenntnisse zutrifft. Auch Computer- und Internetwissen kommt für sie zu kurz. Während Lehrkräfte dazu vor allem das Fehlen von Berufsorientierung und künstlerischen Aktivitäten bemängeln, steht bei Eltern wie bereits in der Bildungsstudie 2017 das Fehlen ökonomischer Inhalte an erster Stelle. Den größten Anstieg verzeichnet bei Eltern der Bereich Computer-/Internetkenntnisse (2017: 41 %; 2020: 49 %).

Frage: Welche Bereiche kommen Ihrer Meinung nach an Ihrer Schule heute zu kurz? (Mehrfachnennungen) Basis: 305 Lehrkräfte │ 1.255 Eltern

Dass alle Bildungsakteure sich gemeinsam für die Bildung unserer Kinder verantwortlich fühlen, zeigt das nächste Ergebnis. Und verdeutlicht, wie wichtig eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen KiTa-Pädagog:innen, Lehrkräften und Eltern ist.

Wer ist zuständig für die Bildung der Kinder?

Alle Bildungsvermittler fühlen sich in hohem Maße zuständig für die Bildung, wobei sich Eltern und KiTa-Pädagog:innen umfassender verantwortlich sehen. Lehrkräfte fokussieren sich eher auf schulische Disziplinen wie Sprache, Lernbereitschaft und Lesen/Schreiben/Rechnen (letzteres deutlich stärker als Eltern bzw. KiTa-Pädagog:innen). 30 % von ihnen fühlen sich nicht zuständig für Sozialverhalten oder Wertebildung. Unter allen Bildungsvermittlern fühlen sich nur etwa 3/4 für den Bereich politisches/demokratisches Engagement zuständig, wobei der Wert bei KiTa-Pädagog:innen besonders niedrig ist.

Frage: Für die Bildung unserer Kinder sind ja die Eltern, die KiTa-Pädagog:innen und die Lehrkräfte zuständig. Uns interessiert, für welchen der folgenden Bereiche Sie sich als Eltern/Lehrkraft/KiTa-Pädagog:innen zuständig fühlen? (Mehrfachnennungen) Basis: 305 Lehrkräfte │1.255 Eltern│ 306 KiTa-Pädagog:innen

Natürlich bildet Schule nicht nur fürs Leben, sondern vor allem auch für einen Beruf. In der komplexen Welt des Jahres 2020 wollen deshalb weder Pädagog:innen, noch Lehrkräfte oder Eltern wichtige Kompetenzen aus dem Bildungskanon ausschließen.

Was sind wichtige Kompetenzen für zukünftige berufliche Herausforderungen?

Aus Sicht der KiTa-Pädagog:innen und der Eltern benötigen Kinder vielfältigste Fähigkeiten, um zukünftigen beruflichen Herausforderungen gewachsen zu sein, was sich darin zeigt, dass sie fast alle aufgelisteten Kompetenzen als wichtig erachten. Demgegenüber sind aus Sicht der Lehrkräfte insgesamt weniger Kompetenzen bedeutsam. So sehen vor allem nur etwa 70 % von ihnen Demokratieverständnis, Anpassungsfähigkeit und Fremdsprachenkenntnisse als wichtig an.

Die Globalisierung hat auch Auswirkungen auf die zukünftige Arbeitswelt unserer Kinder. Welche Kompetenzen halten Sie für wichtig, damit unsere Kinder den zukünftigen beruflichen Herausforderungen gewachsen sind? (Mehrfachnennungen) Basis: 305 Lehrkräfte │1.255 Eltern│ 306 KiTa-Pädagog:innen

Der Schlüssel zum Erfolg hat viele Formen. Anwendungswissen wird heute ebenso hoch bewertet wie menschliche Eigenschaften. Auch darin zeigen Eltern, Pädagog:innen sowie Lehrkräfte große Einigkeit.

Welche Schlüsselkompetenzen sind für die Zukunft der Kinder wichtig?

Eltern und KiTa-Pädagog:innen stufen im Schnitt 17 der vorgegebenen 18 Fähigkeiten als Schlüsselkompetenzen ein, Lehrkräfte nur 15,5. Hierbei werden unter anderem auch eher zukunftsorientierte Bereiche wie globales Denken, Flexibilität, Nutzen von Wissen/Informationen, Problemlösefähigkeit, interkulturelle Kompetenz und Computer-/Internetfähigkeiten von Lehrkräften deutlich weniger häufig angegeben als von Eltern. Der Bildungsgrad der Eltern hat keinen nennenswerten Einfluss auf die als wichtig erachteten Kompetenzen.

Frage: Was sind für Sie – neben Lesen, Schreiben und Rechnen – die wichtigsten Bedingungen, die für unsere Kinder notwendig sind, um mündige Bürger zu werden und künftige berufliche Herausforderungen zu meistern? Basis: 305 Lehrkräfte │1.255 Eltern│ 306 KiTa-Pädagog:innen

Drei Fragen an…

Drei Fragen an … Eike Gerken, Head of Education Business der HABA-Firmenfamilie

Eike Gerken leitet das Vertriebsteam der HABA-Firmenfamilie im Bereich Kita und Schule. Er und sein Team sind tagtäglich im Austausch mit pädagogischen Fachkräften und Entscheidungsträgern. Sie sind dort unterwegs, wo Menschen direkt mit Kindern arbeiten und sich mit Bildung auseinandersetzen. Wir haben mit ihm über die Studie gesprochen.

Herr Gerken, welches Interesse haben Sie an der Studie?

Wir beschäftigen uns tagtäglich mit dem Thema Bildung, das Eltern, Lehrkräfte und KiTa-Pädagogen gleichermaßen herausfordert. Wir möchten verstehen, was diese Personengruppen bewegt, welche Ansichten sie haben und welche Bedürfnisse. Nur wenn wir wissen, was sie umtreibt, können wir sie bestmöglich unterstützen – Eltern im Familienalltag, genauso wie pädagogischen Fachkräfte bei der Umsetzung des Bildungs- und Förderauftrags.

Wie bewerten Sie die Ergebnisse?

Den Ergebnissen möchte ich eine grundsätzliche Erkenntnis voranstellen. Bildung ist nicht allein die Wissensvermittlung, sondern es geht auch darum, was Kinder mit dem Wissen anfangen können. Vortragen, zuhören und büffeln reicht nicht mehr. Bei den Ergebnissen, die die Zukunftskompetenzen betreffen, gibt es bei den Zielgruppen in Wichtigkeit und Ausprägung zwar Unterschiede, aber eine grundsätzliche Einschätzung haben alle gemeinsam: Medien- und Digitalkompetenz, gute Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Konfliktmanagement, kritisches Denken und Problemlösekompetenz werden eine große Rolle in der Bewältigung künftiger Herausforderungen spielen. Wie wir diese Kernkompetenzen unseren Kindern am besten vermitteln können, ist für uns die entscheidende Frage.

Was kann die HABA-Firmenfamilie tun und wie kann sie unterstützen?

Was uns sowohl mit Eltern als auch mit Kita-Pädagog:innen und Lehrkräften eint, ist ein gemeinsames Ziel: Wir wollen Kinder dabei begleiten, zu lernen, zu wachsen und die Welt um sich herum zu entdecken.

Ich verstehe uns dabei als Bildungspartner und als Übersetzer von Anforderungen unserer Kunden, denen wir Lösungen für die Bewältigung ihrer Herausforderungen an die Hand geben möchten. Dabei können wir uns aus einer großen Vielfalt bedienen. Wir sind ein Familienunternehmen mit über 80 Jahren Erfahrung und vereinen JAKO-O, Wehrfritz und HABA unter einem Dach. Wir unterstützen unsere Zielgruppen mit diesen Marken auf ganz vielfältige Weise. So fördern wir beispielsweise die Medienkompetenz von Kindern mit dem Lernkonzept Digital Starter oder bieten Lehrkräften Kurse im Bereich Digitale Bildung in der HABA Digitalwerkstatt. Aber auch unsere innovativen Raumkonzepte, Lehr- und Lernmaterialien sowie all unsere Produkte, die auf ganz spielerische Weise Kompetenzen fördern, helfen dabei, dass Kinder spielerisch lernen können.

Drei Fragen an … Stephan Wassmuth, ehemaliger Vorsitzender des Bundeselternrats (BER)

Stephan Wassmuth war von November 2016 bis November 2020 Vorsitzender des BER, der bundesweit organisierten Vertretung der Eltern aller Schulformen. Stephan Wassmuth ist Mitglied des externen Experten-Beirats, der unsere Studie begleitet hat. Der gelernte Diplom-Verwaltungswirt ist verheiratet und Vater von vier Kindern zwischen 14 und 20 Jahren. Wir haben ihn zu den Ergebnissen befragt.

Lieber Herr Wassmuth, welches Interesse hat der Bundeselternrat an der Studie „Lernen bewegt“?

Bereits bei den vergangenen JAKO-O Bildungsstudien konnte sich der Bundeselternrat mit seiner Expertise einbringen. Dabei haben wir als Elternvertreter:innen die partizipative Zusammenarbeit auf Augenhöhe sehr geschätzt. Für uns als Bundeselternrat ist es nicht nur sehr wichtig, gemeinsam mit allen an Schule Beteiligten die Ergebnisse von aktuellen Studien zu sichten und zu bewerten, sondern auch im Vorfeld aktiv an den Fragestellungen mitzuarbeiten, die untersucht werden. Diese Chance hat uns auch die Studie „Lernen bewegt“ ganz wunderbar gegeben.

Wie bewerten Sie die Ergebnisse? Welches Ergebnis hat Sie besonders aufhorchen lassen?

Die Ergebnisse geben einen sehr guten Überblick über die aktuelle Situation an den Schulen und zeigen die zukünftigen Problemfelder und Themen auf, die angegangen werden müssen. Besonders aufhorchen lassen haben uns die Themen, die schon lange auf der Agenda stehen, zum Beispiel „wirtschaftliches Denken und Handeln“. Dieser Bereich kommt in der Schule leider immer noch zu kurz, trotz der vielfältigen Diskussionen hierüber. Gerade die teilweise unterschiedlichen Ansichten der Eltern und der Lehrer dazu, was in der Schule zu kurz kommt, verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit aller Bildungspartner ist, bei der die gegenseitigen Erwartungen kontinuierlich und partnerschaftlich kommuniziert werden. Schule braucht eine fortlaufend wachsende, gelebte Feedback-Kultur, die spiegelt, was und wie etwas ankommt. Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Zukunft kann nur gemeinsam gestaltet werden und muss zudem immer wieder sachlich und mit gegenseitiger Wertschätzung hinterfragt werden. Dafür sind repräsentative Studien wie „Lernen bewegt“ eine gute Basis.

Welches sind aus Sicht des Bundeselternrats die größten Herausforderungen für die Zukunft der Bildung?

Die Corona-Krise hat die Probleme unseres Bildungssystem noch einmal verstärkt und deutlicher gemacht. Die Kultusministerien müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sich gezielt für die beste Bildung unsere Schüler:innen an allen Schulen bundesweit einsetzen. Die längst bekannten und aktuell brennenden Probleme müssen offen, transparent, ehrlich und vor allem konsequent angegangen werden.

Schule muss sich endlich neu aufstellen und neu organisieren – eine längst überfällige Forderung, die seit Jahrzehnten laut erklingt. Unsere Kinder müssen Kompetenzen erlangen, um gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen erfolgreich zu begegnen. Der zu starre schulische Aufbau, mit seinen überfrachteten und überholten Rahmenlehrplänen, wie ihn die vergangenen und gegenwärtigen Generationen kennen, passt nicht zu den Fragen und Problemen, mit denen unsere Kinder sich heute und in Zukunft auseinandersetzen müssen.

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben uns allen deutlich gezeigt, wo das Bildungssystem in Deutschland heute steht. Digitalisierung wurde unweigerlich in den zentralen Fokus der Bildung gerückt, dadurch wurde dem längst überfälligen und langsamen Digitalisierungsprozess in Deutschland ein immenser Schub verpasst. Neben der Digitalisierung steht ebenso bedeutsam und herausfordernd das Thema Nachhaltigkeit. Der Bundeselternrat ist sich einig: Beide globalen Anforderungen an die Gegenwart und Zukunft dürfen sich nicht ausschließen, sondern müssen sich ergänzen und gegenseitig befördern.

Pressekontakt

Corporate Communication HABA-Firmenfamilie August-Grosch-Straße 28-38 96476 Bad Rodach Tel: +49 9564 929-9447 E-Mail: pr@haba-firmenfamilie.de

Pressemitteilung vom 04.12.2020

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