Wie kann ich meinem Kind helfen, seine sprachlichen Kompetenzen zu entwickeln und Freude am Sprechen und Erzählen zu haben? Diese Frage stellen sich viele Eltern nicht erst, seit Themen wie Sprachförderung in aller Munde sind. Mitunter ist die spielerische Beschäftigung ganz einfach – zum Beispiel mit lustigen Wortspielen und Zungenbrechern. Auf viele Kinder wirkt der Wortsalat wie eine magische Beschwörungsformel: Sie lauschen aufmerksam, um hinter das Geheimnis der Zungenbrecher zu kommen und werden bald versuchen, die komplizierten Sätze nachzusprechen. Wir haben einige Infos über Zungenbrecher gesammelt und liefern euch zudem ein paar Zungenbrecher als Anregung für kleine und große Kinder.
Sprachsalat: Lustige Zungenbrecher für Kinder
Was sind Zungenbrecher?
Jeder kennt den ein oder anderen Zungenbrecher – im Zweifelsfall zumindest den Klassiker „Fischers Fritze fischt frische Fische …“. Tatsächlich gibt es aber eine ganze Reihe unterschiedlicher Zungenbrecher:
Zungenbbrecher mit gleichem Anlaut:
Bei diesen Zungenbrechern beginnt jedes Wort mit dem gleichen Laut, z.B. "Zehn Ziegen zogen zehn Zentner Zucker zum Zoo": Wenn der Anlaut ein Vokal ist, ist der Zungenbrecher meist recht leicht zu lernen und auch als einfache Sprachübung für kleinere Kinder geeignet: "Achtzig alte Ameisen aßen am Abend achtzig Ananas".
Zungenbrecher mit gleichem Inlaut:
Diese Zungenbrecher setzen sich aus Wörtnern zusammen, die jeweils oder größtenteils den gleichen Inlaut haben, z.B. "Zwei Astronauten kauten und kauten, während Sie blaugrüne Mondsteine klaubten".
Zungenbrecher mit Anlaut-Inlaut-Kombinationen:
Die schwierigsten Zungenbrecher sind die, bei denen sowohl Anlaute als auch Inlaute wiederholt werden - allerdings in wechselnder Kombintation: "Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid". Noch schwieriger wird es, wenn Zwischenlaute wie "sch" ins Spiel kommen: "Schnecken erschrecken, wenn Schnecken an Schnecken schlecken, weil zum Schrecken vieler Schnecken, Schnecken nicht schmecken".
Schüttelreim-Zungenbrecher:
Schüttelreime sind kleine Zungenbrecher im eigentlichen Sinne. Die kleinen Sprachspielereien sind aber zum einen unterhaltsam, zum anderen helfen sie Kindern, die verschiedenen Laute und Silben eines Wortes zu differenzieren und zu erkennen: "In der ganzen Hunde-Runde gab es nichts als runde Hunde".
Zungenbrecher für Fortgeschrittene
Für kleinere Kinder ist es eine schöne Übung, einen Zungenbrecher beim Sprechen aufzumalen. Auf diese Weise können sie die Verbindung zwischen den sprachlichen Eigenarten des Zungenbrechers und der eigentlichen Bedeutung der Worte herstellen. Besonders gut funktioniert das kurzen, relativ simplen Zungenbrechern. Zwei Beispiele:
„In Ulm, um Ulm und um Ulm herum“ Gebt eurem Kind Papier und einen Stift, auf das es eine Stadt (oder auch nur ein Haus) malen soll. Das ist Ulm. Nun malt es einen Kreis in das Haus – das ist in Ulm. Als nächstes wird ein Kreis um das Haus herum gezogen: um Ulm. Zum Schluss zieht euer Kind mit dem Stift einen großen Kreis um den ersten Kreis herum – um Ulm herum. Wiederholt gemeinsam den Zungenbrecher, während ihr mit dem Finger die Kreise nachzieht. „Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen hinterher“ Zu diesem Zungenbrecher kann euer Kind einfach eine Gruppe Fliegen auf das Blatt malen – vielleicht helft ihr dabei. Dann folgt eine zweite Gruppe Fliegen, die der ersten folgt. Sprecht gemeinsam den Zungenbrecher und zeigt dabei auf die jeweiligen Fliegen, die gemeint sind. Längere Zungenbrecher mit z- oder sch-Lauten sind besonders schwierig zu meistern. Das einzige, was hilft, ist üben – noch mal und noch mal, bis alle Tränen lachen. Denn der Spaß am Zungenbrecher liegt ja nicht nur in den lustigen Sprüchen, sondern vor allem in den Versprechern.
Zwischen zwei Zwetschgenzweigen sitzen zwei zechenschwarze, tschechisch zwitschernde Zwergschwalben. Auf den sieben Robbenklippen sitzen sieben Robbensippen, die sich in die Rippen stippen, bis sie von den Klippen kippen. Fischers frisch frisierter Fritze frisst frisch frittierte Frischfisch-Frikadellen.
Zungenbrecher für Kinder – Praxis-Tipps für Kleine und Große
Die Großen sprechen den Zungenbrecher langsam und deutlich vor, ggf. auch mehrmals – wenn euer Kind die Aussage des Spruches nicht verstanden hat, wird es ihn sich wahrscheinlich nicht merken können.
Wiederholen ist Pflicht: Ein Zungenbrecher muss mindestens dreimal hintereinander ohne Pause gesprochen werden, damit er richtig Spaß macht.
Gemeinsam üben: Auch Erwachsene haben Schwierigkeiten, bestimmte Zungenbrecher fehlerfrei hinzubekommen. Übt um die Wette und freut euch gemeinsam über die schönsten Versprecher.
Kein Zwang: Wenn euer Kind Spaß an den verrückten Sprachübungen hat, könnt ihr nach Herzenslust „zungenbrechen“. Wenn nicht, solltet ihr nichts erzwingen – Zungenbrecher sollen Spaß machen.
Geduld haben: Manchmal sind Zungenbrecher zum Verrücktwerden. Wenn es mal einfach nicht klappen will, lacht darüber – und versucht es am nächsten Tag noch einmal.