Gärtnern mit Kindern: Welche Gartenprojekte ihr gemeinsam umsetzen könnt
Beim Gärtnern lernen Kinder ganz natürlich und spielerisch eine Menge über die Tier- und Pflanzenwelt. Generell gibt es keine Altersgrenze, ab wann euch eure Kids bei der Gartenarbeit unterstützen dürfen.
Allerdings ist es sinnvoll, sie erst mit zwei Jahren an Gartenprojekten zu beteiligen. In diesem Alter nehmen sie die Umwelt viel aktiver wahr. Sie lernen ihren eigenen Körper und ihre Fähigkeiten einzusetzen und so gehört das Nachahmen der Eltern bereits zum Alltag.
Am besten fangt ihr mit kleinen Aufgaben an, um euch dann von Mal zu Mal zu steigern. Die ersten Aufgaben können das Blumengießen, Bepflanzen von Blumentöpfen oder aber auch das gemeinsame Ernten von Obst und Gemüse sein.
Alles, was eure Kinder nicht überfordert und die Konzentration langsam fördert, eignet sich für die ersten Gärtnerversuche.
Habt ihr eure kleinen Hobby-Gärtner nach und nach mit der Pflanzenwelt bekannt gemacht, möchten sie am liebsten schon gleich ohne eure Hilfe loslegen. Jetzt könnt ihr euch an größere Projekte wie einen eigenen Gemüsegarten wagen. Entscheidet dabei immer gemeinsam mit euren Kindern, was und wie viel sie an Aufgaben übernehmen möchten.
Das erste große Gartenprojekt – ein Kinderbeet
Es ist soweit: Ihr wollt euer erstes großes Gartenprojekt in Angriff nehmen – ein Kinderbeet. Doch wie fangt ihr das am besten an?
Das ideale Beet für Kinder platziert ihr am besten direkt neben eurem eigenen Beet, sofern ihr eins besitzt. So könnt ihr während der eigenen Gartenarbeit auch direkt einen Blick auf eure Kleinkinder werfen, wenn sie an ihrem Beet werkeln. Auch ein Hochbeet in der Nähe zur Terrasse eignet sich zum Start hervorragend. Hier habt ihr eure Kids immer im Blick und könnt bei schwierigen Aufgaben helfen.
Generell gilt folgende Faustregel: Die Größe des Kinderbeets hängt immer vom Alter sowie den Fähigkeiten und Interessen eurer Kinder ab.
Ist ein Beet zu groß, führt das eher zur Überforderung und das nimmt euren Kids den Spaß am Gärtnern. Damit das nicht geschieht, orientiert euch an der Körpergröße eurer Hobby-Gärtner. Ist das Kinderbeet von beiden Seiten zugänglich, kann es doppelt so groß wie ein ausgestreckter Kinderarm sein. Bei nur einer Zutrittsseite sollte die Breite der Länge eines Kinderarms entsprechen, damit eure Kids bequem an die Mitte herankommen, ohne das Beet betreten zu müssen.
Welche Pflanzen ihr in eurem Kinderbeet anpflanzen möchtet, ist völlig euch überlassen. JAKO-O hat euch hier verschiedene Anleitungen für Obst- und Gemüsesorten sowie Kräuter gesammelt, die euch das Anlegen eures Kinderbeets erleichtern werden.
DIY: Das erste eigene Kinderbeet anlegen
Die wichtigsten Infos und Tipps zum Anlegen eines Kinderbeets auf einen Blick. Jetzt Anleitung downloaden und gleich loslegen!
Obst und Gemüse ist wichtig für eure kleinen Gärtner: 5 am Tag sollten es sein. Jetzt Anleitung downloaden und gleich loslegen!
Kinderbeet anlegen downloaden
Obst & Gemüse anpflanzen
Tomaten pflanzen: Einfache Anleitung zum Nachmachen
Mmh, Tomaten schmecken nicht nur lecker, sie sind auch kinderleicht anzupflanzen. Möchtet ihr euch mit euren Kindern dem Projekt „Tomaten pflanzen“ widmen, braucht ihr gar nicht so viel Zubehör – oft werdet ihr schon in eurer Küche fündig.
Wie ihr am besten eigene kleine Pflänzchen züchtet, zeigen wir euch auf der Seite rund ums Pflanzen von Tomaten. Legt am besten gleich los und freut euch schon darauf, ganz bald eure eigenen Tomaten zu ernten.
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DIY: Ein selbstgebautes Hängeregal für eure Tomaten
Tomatenpflanzen machen auch dekorativ so einiges her: Mit einem Hängeregal setzt ihr die Pflänzchen gekonnt in Szene. So habt ihr in eurem Garten noch mehr Platz für weitere Gartenprojekte, die ihr umsetzen könnt.
Das Tollste: Das Hängeregal für eure eigenen Tomaten ist für die Gartenterrasse, den Balkon oder sogar als Dekoration in der Küche geeignet. Für kleine Naschkatzen der optimale Platz, um zwischendurch mal eine Tomate zu probieren.
Upcycling-DIY: Tomaten in Einkaufstaschen pflanzen
Sind eure Tomatenpflanzen zu groß für die Töpfchen geworden, warten sie nur darauf, mehr Platz zu bekommen. Mit einer einfachen großen Einkaufstasche könnt ihr euren Pflanzen behilflich sein. Mit dieser Idee tut ihr sogar der Umwelt etwas Gutes.
Wie ihr euer Upcycling-Projekt mit euren Kindern am besten angeht? JAKO-O zeigt euch auf der entsprechenden Seite wie es geht und hält sogar noch ein leckeres Ketchup-Rezept zum Selbermachen für euch bereit. Worauf warten? Auf die Plätze, fertig, los!
Gurken
Benötigte Materialien:
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Zuerst befestigt ihr eine Rankhilfe eurer Wahl an dem Platz, wo eure Gurken wachsen sollen. Mit der Rankhilfe verhindert ihr, dass die Gurkenpflanzen kreuz und quer wachsen.
Als Nächstes bereitet ihr den Boden vor, indem ihr ihn mit reifem Kompost, Stallmist oder Rinderhumus anreichert.
Jetzt hebt ihr im Abstand von 40 Zentimetern Pflanzengruben aus. Der Reihenabstand sollte zwischen 120 und 140 Zentimetern betragen.
Tränkt eure Anzuchttöpfe mit ausreichend Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Zieht die Töpfe von den Wurzelballen der Gurkenpflanzen ab und setzt sie mittig in die zuvor ausgehobenen Gruben. Drückt die Erde an und gießt die Pflanzen mit Wasser.
Befestigt die Triebe der Gurkenpflanzen an der Rankhilfe. Den Boden könnt ihr anschließend mit natürlichen Materialien wie Rinderhumus belegen. Das fördert das Wachstum der Gurken.
Erdbeeren
Benötigte Materialien:
Erdbeerpflanzen
Erde
Gartenbesteck
Handschuhe
Gießkanne mit Wasser
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Vor dem Einpflanzen bewässert ihr die Erdbeerpflanzen mitsamt der Töpfchen, in denen ihr sie gekauft habt: Lasst die Pflanzen sich circa ein bis zwei Stunden mit Wasser vollsaugen.
Während die Erdbeerpflanzen im Wasser stehen, bereitet ihr die Erde eures Beets vor. Lockert den Boden mit der Harke etwas auf und entfernt grobe Erdklumpen.
Da Erdbeeren ausreichend Platz benötigen, solltet ihr mehrere Reihen bilden, die einen Reihenabstand von 20-30 Zentimetern haben. Auch das könnt ihr schon einmal ausmessen, bevor es ans Einpflanzen geht.
Haben sich eure Erdbeerpflanzen mit ausreichend Wasser vollgesogen, könnt ihr sie in die vorbereitete Erde einpflanzen. Setzt die einzelnen Pflanzen so tief ein, wie sie auch in den Töpfchen standen und bedeckt sie an den Seiten komplett. Vorsicht: Es darf keine Erde in das Herz, also die Mitte der Pflanze, gelangen. Dadurch kann die Erdbeerpflanze faulen.
Zu guter Letzt gießt ihr die Pflänzchen noch. Gerade in den ersten Tagen solltet ihr das regelmäßig machen – so lange, bis sie gut angewachsen sind und sich neue Blätter bilden.
Jetzt heißt es nur noch gespannt warten, bis die ersten Ranken wachsen und die Erdbeeren reif zum Pflücken sind.
Himbeeren
Benötigte Materialien:
Himbeerpflanzen
Erde
Gartenbesteck
Handschuhe
Gießkanne mit Wasser
Kompost & Hornmehl
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Zuerst kürzt ihr die Wurzelstränge der Himbeerpflanzen um einen Zentimeter. Entfernt abgestorbene sowie geknickte Wurzeln. Die Ruten sollten nicht länger als 30 bis 50 Zentimeter groß sein.
Habt ihr die Himbeerpflanzen zurechtgeschnitten, stellt ihr sie in Wasser, sodass die Wurzelballen getränkt werden. So beugt ihr bereits jetzt Wurzelkrankheiten vor.
Während die Himbeerpflanzen im Wasser baden, bereitet ihr den Boden vor. Grabt dazu den Bereich des Beets, in dem die Himbeeren wachsen sollen, zwischen 30 und 50 Zentimetern um. Danach legt ihr etwas Kompost und Hornmehl aus.
Wichtig: Entfernt jegliches Unkraut und alle Steine aus der Erde, sodass sie am Ende feinkrümelig und locker ist.
Sind die Wurzelballen der Himbeerpflanzen ausreichend mit Wasser getränkt und der Boden vorbereitet, geht es ans Einpflanzen. Am besten platziert ihr die Himbeeren in einer Reihe im Abstand von 40 bis 50 Zentimetern. Der Reihenabstand sollte dabei ungefähr 150 Zentimeter betragen.
Anschließend topft ihr die getränkten Wurzelballen aus, um sie dann etwas mit den Händen auseinanderzuziehen. Jetzt könnt ihr Himbeerpflanzen einpflanzen.
Bewässert eure Himbeerpflanzen und legt eine Schicht an Naturmaterialien wie Brennnesselblättern, Nadel- oder Laubkompost aus, um das Wachstum zu beschleunigen.
Kräuter anpflanzen
Kresse
Benötigte Materialien:
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Zuerst legt ihr eure kleinen Töpfchen mit einer Schicht Watte aus. Die Watte dient dazu, die Feuchtigkeit lange zu speichern. Achtet bei diesem Schritt darauf, dass ihr die Schicht gleichmäßig auslegt, damit sich die Kressesamen gut verteilen lassen.
Als Nächstes begießt ihr die Watteschicht mit etwas Wasser. Sie soll feucht, aber nicht in Wasser ertränkt sein. Die Kressesamen benötigen gerade in den ersten Tagen viel Feuchtigkeit, um aufzuquellen. Tipp: Am besten nehmt ihr dazu eine Sprühflasche. Mit dieser könnt ihr die Wassermenge besser dosieren. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn eure Kinder diesen Part übernehmen wollen.
Jetzt gebt ihr die Kressesamen in die Töpfchen. Falls sich durch das Befeuchten der Watte eine unebene Fläche ergeben hat, begradigt ihr diese erst, um dann die Samen auszustreuen. Die Kressesamen streut ihr ganz dicht nebeneinander. Nur so wächst eure Kressewiese auch eng zusammen nach oben.
Ab jetzt gießt oder besprüht ihr eure Kresse täglich mit etwas Wasser. Die Watteunterlage sollte immer gut befeuchtet sein. Bereits nach einem Tag könnt ihr schon erste Keimlinge sehen. Nach einer Woche ist eure Kresse dann so hoch gewachsen, dass ihr sie mit der Schere ernten und essen könnt. Hier findet ihr weitere Ideen zum Pflanzen von Kresse.
Basilikum
Benötigte Materialien:
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Basilikum könnt ihr auf zwei Arten anpflanzen.
Die erste Variante ist: Basilikum aus Saatgut anziehen
Nehmt dazu kleine Töpfe mit circa 10-12 Zentimetern Durchmesser und befüllt sie mit Erde.
Vor dem Säen der Basilikumsamen befeuchtet ihr die Erde ausgiebig. Das könnt ihr mit einer Gießkanne oder einer Sprühflasche machen.
Vorsicht: Achtet darauf, dass ihr die Erde nicht zu sehr wässert.
Tipp: Möchten eure Kinder diesen Part selbst übernehmen, solltet ihr auf eine Sprühflasche setzen. So ist es leichter für sie, das Wasser zu dosieren.
Drückt die Erde anschließend glatt, um dann circa zehn Samen pro Topf darüberzustreuen. Die Samen drückt ihr ebenfalls leicht an.
Wichtig: Bedeckt die Basilikumsamen nicht mit Erde, da sie Lichtkeimer sind.
Jetzt legt ihr Frischhaltefolie auf die Töpfe, damit die Samen nicht austrocknen. Stellt ihr die Basilikumpflanzen an einen hellen, nicht sonnigen Ort, gelingt die Anzucht kinderleicht.
Nach circa einer bis zwei Wochen zeigen sich die ersten Pflänzchen. Drei bis vier Wochen später solltet ihr die Basilikumpflanzen umtopfen.
Die zweite Variante: fertige Basilikumpflanzen aus dem Supermarkt anpflanzen
Teilt eure gekaufte Basilikumpflanze in mehrere Teile auf. Aus einem handelsüblichen Topf lassen sich circa 4 einzelne Pflanzen ziehen.
Nehmt dazu Töpfe, die etwas größer sind als die Töpfe, in denen ihr die Basilikumpflanzen gekauft habt. Diese befüllt ihr dann mit frischer Erde.
Anschließend setzt ihr die Pflanzen hinein, bedeckt den oberen Teil mit Erde und versorgt sie mit etwas Wasser.
Jetzt könnt ihr die Basilikumpflanzen an einen beliebigen, warmen Ort in eurem Garten, auf der Terrasse oder auch in der Küche aufstellen. Achtet dabei auf ausreichend Sonneneinfluss.
Gärtnern ohne eigenen Garten – geht das?
In der Erde wühlen, Pflanzen beim Wachsen zusehen, Radieschen und anderes Gemüse ernten und Neues über die Tier- und Pflanzenwelt erfahren, all das geht auch ohne eigenen Garten. Seid ihr im Besitz eines Balkons oder Schrebergartens, steht dem Gärtnern mit euren Kindern nichts im Wege.
Ihr benötigt einzig und allein Blumentöpfe, Blumenkästen und euer Gartenzubehör, um eigene Projekte anzugehen. Auch ein Hochbeet passt auf jeden noch so kleinen Balkon und bietet euch die perfekte Basis für eigene Ideen zum Pflanzen und Ernten.
Doch auch ohne Balkon müsst ihr nicht auf den Gärtnerspaß verzichten. Eure Fensterbänke sind der perfekte Ort, um Kräutern oder kleinen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Außerdem machen sie auch als Dekoration so einiges her.