Taschengeldtabelle: Wie viel Taschengeld ist angemessen?
Die Frage nach der passenden Menge und Häufigkeit von Taschengeld stellen sich viele Familien. Zur einfacheren Orientierung veröffentlichen die deutschen Jugendämter jedes Jahr eine Taschengeldtabelle.
Außerdem helfen euch folgende Tipps bei der Bestimmung der Taschengeld-Höhe für euer Kind:
Achtet darauf, das Taschengeld an eure finanziellen Verhältnisse anzupassen. Wie viel Geld steht euch als Familie im Monat zur Verfügung und gibt es Geschwister, die auch Taschengeld bekommen?
Sprecht offen mit eurem Kind über Geld, und erklärt bei Bedarf, warum Freund und Freundin mehr oder weniger Geld zur Verfügung haben.
Übertreibt es nicht mit dem Taschengeld. Wer immer viel Geld zur Verfügung hat, lernt nicht zu planen und verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen.
Für kleinere Kinder ist es sinnvoll, das Taschengeld wöchentlich zu zahlen, da sie längere Zeiträume nur schlecht überblicken und planen können.
Bei älteren Kindern ist auch eine monatliche Vereinbarung möglich.
Die Taschengeldtabelle gibt euch einen Überblick über die empfohlenen Richtwert:
Alter | Geldbetrag |
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4 – 5 Jahre | 50 Cent in der Woche |
6 – 7 Jahre | 1,50 – 2 € in der Woche |
8 – 9 Jahre | 2 – 3 € in der Woche |
10 – 11 Jahre | 13 – 16 € im Monat |
12 – 13 Jahre | 18 – 22 € im Monat |
14 – 15 Jahre | 25 – 30 € im Monat |
16 – 17 Jahre | 35 – 45 € im Monat |
18 Jahre | 70 € im Monat |
Taschengeld ausgeben oder sparen? – Lasst euer Kind entscheiden
Wann und wofür euer Kind sein Geld ausgibt, sollte es alleine entscheiden dürfen. Manchmal kommen jedoch größere Wünsche auf, für die es sich lohnt zu sparen. Da ihr das Taschengeld unabhängig von selbst verdientem Geld oder Geschenken immer in gleicher Höhe zahlt, lässt sich damit leicht planen und auf ein teureres Ziel hinarbeiten.
Überlegt euch mit eurem Kind gemeinsam mögliche Ziele, wie ein neues Fahrrad, ein eigenes Handy oder einen gemeinsamen Ausflug, auf die es hinsparen kann. An einem gewissen Punkt könnt ihr auch etwas beisteuern, damit euer Kind nicht unverhältnismäßig lange sparen muss, um sich seinen Wunsch zu erfüllen.
Budgetgeld als Ergänzung zum Taschengeld
Wir alle wissen, was Taschengeld ist: Es steht eurem Kind zur freien Verfügung und es sollte nicht verpflichtend sein, davon wichtige Dinge wie Kleidung oder Schulsachen kaufen zu müssen.
Ab einem Alter von etwa 14 Jahren empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut zusätzlich die Vereinbarung von einem sogenannten Budgetgeld als Ergänzung zum Taschengeld. In dem Alter sind Kinder
in der Regel verantwortungsbewusst genug, um Dinge eigenständig zu planen und zu überblicken.
Was genau ist Budgetgeld?
Budgetgeld ist ein bestimmter Betrag, der für die Bezahlung von Kleidung, Transporte oder andere notwendige Ausgaben zur Verfügung steht. Die Kinder und Jugendlichen dürfen darüber selbst entscheiden und das ausgeben, was sie für notwendig halten.
Für eine realistische Einschätzung könnt ihr ein paar Monate beobachten, wie viel Geld euer Kind im Durchschnitt für Kleidung, öffentliche Verkehrsmittel oder Essen außer Haus ausgibt und aufgrund dessen Budgets festlegen. Euer Kind kann darüber nicht so frei verfügen wie über sein Taschengeld, sondern nur für die jeweilige Kategorie ausgeben. Gleichzeitig gewährt ihr ihm damit noch ein Stück mehr Freiheit und Selbstständigkeit.
Taschengeld – wie und ab wann? Tipps für Eltern
Ihr wollt jetzt mit dem Taschengeld für euer Kind starten – was ist zu beachten?
Feste Strukturen:
Euer Kind sollte nicht nach dem Taschengeld fragen müssen. Ist Höhe und Tag festgelegt, haltet euch daran. So kann sich euer Kind auf euch verlassen und lernen, mit seinem Taschengeld zu planen. Zudem sollte die Höhe des Taschengeldes gleichbleiben und nicht von Verhalten oder Leistungen abhängen.
Bar oder aufs Konto?
Geld ist etwas sehr Abstraktes. Jüngeren Kindern hilft es deshalb, das Taschengeld in bar zu bekommen. Ab ca. 12 Jahren könnt ihr über die Eröffnung eines eigenen Girokontos nachdenken, auf das ihr das Taschengeld überweist. Spezielle Konten für Jugendliche können nicht überzogen werden und erhöhen das Gefühl von Selbstständigkeit.
Hilfe beim Umgang mit Geld:
Euer Kind befindet sich noch in einem Lernprozess und dazu gehören auch Fehler. Ist das Geld zu schnell ausgegeben oder euer Kind ärgert sich im Nachhinein über einen Kauf, könnt ihr ihm beim nächsten Mal helfen oder beratend zur Seite stehen, wie es besser mit seinem Geld planen kann. Vorwürfe helfen hier weniger als geduldige Begleitung.
Wenn die Eltern getrennt sind:
Eltern, die getrennt leben, sollten sich über die Höhe des Taschengeldes einig sein. Entweder zahlt jeder die Hälfte oder euer Kind bekommt sein Geld nur von einem Elternteil. Ein paar Euro extra versteht euer Kind
möglicherweise als ein falsches Signal und könnte zum Vergleichsgegenstand zwischen euch als Elternteilen werden.