Die Geschichte der Wunschlisten: Woher kommt die Tradition der Weihnachtswunschzettel?
Die Wunschzettel wie ihr sie heute kennt, waren nicht immer mit demselben aktuellen Sinn verbunden. Etwa um das Jahr 1800 haben Kinder keinen Wunschzettel mit Geschenkwünschen, sondern einen Weihnachtsbrief verfasst. Diesen haben sie damals an ihre Eltern, Paten oder andere Familienmitglieder gerichtet – also nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind.
In den Briefen bedankten sich die Kinder bei ihren Eltern und Verwandten für ihre Erziehung und ihr Wohlbefinden. Um 1850 wurde den Weihnachtsbriefen dann eine andere Bedeutung zugetragen. Vorangetrieben durch die Spielzeugindustrie und deren Marketingzwecke konnten fortan Weihnachtsmotive auf den Zetteln platziert und angekreuzt werden.
Im Jahr 1950 änderte sich die Geschichte des Briefes dann ein weiteres Mal. Denn in Karstadt wurden Wunschzettel-Bögen entwickelt, die direkt an das Christkind oder den Weihnachtsmann gerichtet werden konnten. Eltern gelten seitdem als helfende Elfen der beiden, da sie die Weihnachtswünsche weitervermitteln und Sorge dafür tragen, dass diese auch Gehör finden sowie erfüllt werden.
Warum sind Wunschlisten für Kinder so bedeutsam?
Kinder verbinden Wunschzettel mit jeder Menge Vorfreude auf Weihnachten. Für sie gleicht es etwas Magischem, wenn sie ihren Wünschen Ausdruck verleihen und dem Zauber von Weihnachtsmann und Christkind vertrauen können. Zudem bedeutet es ihnen unglaublich viel, gemeinsam mit euch als Eltern besinnliche Familienzeit zu verbringen. Besonders Kleinkinder freut es, wenn ihr Interesse an ihrer Gedankenwelt zeigt und sie bei der Gestaltung der Wunschliste schalten und walten lasst.
Es ist die Kreativität und die blühende Fantasie, die Kinderaugen größer sowie ihre Herzen höherschlagen lässt. Ob selbst gemalte oder beschriebene Wunschzettel – in jedem Fall handelt es sich dabei um ein jährlich wiederkehrendes Ritual in der Vorweihnachtszeit, das ihr in vollen Zügen genießen könnt. Nicht zuletzt dadurch stärkt ihr aktiv euren Familienzusammenhalt.
Wunschzettel schreiben – so wächst die Vorfreude auf Weihnachten
Die meisten Kleinkinder und auch ältere Kids freuen sich darüber, wenn es endlich so weit ist und sie ihre Wunschzettel schreiben dürfen. Damit beginnt für sie die aufregendste Zeit des Jahres. Am besten gestaltet ihr euren Nachmittag fürs Schreiben der Wunschlisten so geruhsam, wie ihr nur könnt.
Macht es euch ein bisschen gemütlich, indem ihr genügend Weihnachtsgebäck bereitstellt, Lichterketten und Kerzen anmacht und gegebenenfalls auch eure liebste Weihnachtsmusik auflegt!
Das Schreiben der Wunschzettel sollte so ähnlich sein wie das Weihnachtsbasteln: Es ist kein Muss, aber wenn, dann solltet ihr es gemeinsam und in schöner, weihnachtlicher Stimmung machen. Grundsätzlich habt ihr mehrere Ideen und Möglichkeiten, so richtig kreativ zu werden und euren Weihnachtswünschen Ausdruck zu verleihen. Zum einen könnt ihr die Zettel vollständig selbst gestalten und zum anderen eine Vorlage ausdrucken und diese mit Inhalt befüllen.
Ob als Weihnachtspost, Plakat zum Aufhängen oder als Brief, den ihr zu Hause gut versteckt, damit nur das Christkind und der Weihnachtsmann diesen sehen können – in jedem Fall lohnt es sich, die eigenen Geschenkwünsche festzuhalten. Denn wer weiß, wie viele Wünsche davon tatsächlich wahr werden.
Wunschzettel selbst gestalten
Wenn eure Kinder gerne malen, können sie ihren Wunschzettel nach Herzenslust mit Weihnachtsmotiven oder mit Bildern ihrer Weihnachtswünsche selbst verzieren. Legt dazu eure Mal- und Bastelsachen bereit, damit eure Kinder kreativ werden können. Wenn eure Kids möchten, zeichnet ihr auf dem Wunschzettel ein paar Linien vor, um darauf die Wünsche zu notieren oder eure Sprösslinge schreiben und malen frei Hand – was immer ihnen gefällt.
Wunschzettel ausdrucken
Ein blanko oder bunter Wunschzettel zum Ausdrucken ist schnell fertig und bietet Kindern einen tollen Anreiz, ihre Wünsche selbst aufzuschreiben. Während die noch farblose Vorlage nur darauf wartet, in weihnachtlichen Farbtönen gestaltet zu werden und mehr als genügend Platz für ausreichend Kreativität bietet, ist bei einer farbenfrohen Vorlage der Platz durch die Weihnachtsmotive bereits vorgegeben: So lernen Kinder, nur das aufzuschreiben, was sie sich wirklich wünschen, anstatt eine Riesen-Wunschsammlung zusammenzustellen.
Wunschzettel-Vorlage ausdrucken
Tipps für den Wunschzettel
Wunschzettel selber schreiben lassen:
Anders als Kleinkinder wollen Grundschulkinder ihren Wunschzettel in der Regel gern selbst schreiben.
Lasst eure Kinder ihre Wünsche selbständig und in aller Ruhe notieren, auch wenn es noch mit der Rechtschreibung hapert. Und lasst euch am Ende alle Wünsche noch einmal vorlesen. So geht ihr sicher, dass ihr auch alle kreativ geschriebenen Begriffe entziffern könnt.
Am besten nicht einmischen:
Eure Kinder wünschen sich ein Pony, eine Rakete und einen Computer? Natürlich lassen sich nicht alle Weihnachtswünsche verwirklichen, aber eure Kids sollten sie dennoch aufschreiben dürfen, ohne dass Sie ihnen hineinredet.
Sagt ihnen ruhig, dass der Weihnachtsmann oder das Christkind wahrscheinlich kein Pony bringen werden, wenn es keinen Stall hat, in dem es wohnen kann. Oder dass Raketen sehr groß sind und der Weihnachtsmann sie wahrscheinlich nicht in seinem Schlitten transportieren kann. Wünsche sollten dennoch gerade zu Weihnachten erlaubt sein.
Wunschzettel in doppelter Ausführung:
Wenn eure Kinder ihre Wunschzettel an den Weihnachtsmann schicken möchten, solltet ihr euch die Wunschliste in einem günstigen Moment notieren oder abfotografieren, bevor ihr gemeinsam die Weihnachtspost abschickt.
So geht ihr sicher, dass auf dem Gabentisch nichts vergessen wird. Alternativ können eure Kinder einen zweiten Wunschzettel zum Aufhängen für zu Hause anfertigen, auf dem sie z.B. auch solche Wünsche notieren können, die später vielleicht noch dazukommen. Der Weihnachtsmann sieht ja ohnehin alles, also auch die Wunschliste, die zu Hause hängt.
Wünsche ausschneiden und aufkleben:
Kindergartenkinder können ihre Weihnachtswünsche in der Regel noch nicht selbst aufschreiben und auch geschriebene Wörter noch nicht richtig lesen. Wenn eure Kinder ihre Wunschzettel trotzdem ganz allein gestalten möchten, lasst sie ihre Wünsche einfach aufmalen oder aufkleben: In Spielzeugkatalogen und Zeitschriften findet ihr jede Menge bunte Bilder, die ihr zur Gestaltung nutzen könnt. Das ist besonders praktisch, wenn sich eure Kinder ein ganz bestimmtes Spielzeug wünschen.
Umgang mit zu spezifischen Wünschen:
Äußern eure Kinder Weihnachtswünsche, die von besonders großem und emotionalem Wert sind, ist es möglich, dass ihr diesen nicht ganz gerecht werden könnt. Umso wichtiger ist der Umgang mit diesen speziellen Wunschäußerungen.
Ist es beispielsweise der sehnlichste Wunsch eurer Kids, dass sich Mama und Papa wieder versöhnen und zusammenkommen oder ein großer Familienstreit beiseite geräumt wird, braucht es viel Ruhe und Empathie, euren Sprösslingen zu erklären, dass der Weihnachtsmann oder das Christkind dem nur schwer gerecht werden können. Solche Anliegen benötigen eine Menge Zeit und sind eben nicht bis Weihnachten zu erledigen.
Stifte für euren Wunschzettel
Weihnachtswunschzettel aufhängen oder an den Weihnachtsmann/das Christkind schicken?
Ob der Wunschzettel zu Hause gut sichtbar aufgehängt oder per Post an den Weihnachtsmann verschickt wird, ist von Familie zu Familie unterschiedlich.
Ein Wunschzettel, der zu Hause bleibt, hat den Vorteil, dass Eltern und Verwandte die Wünsche stets vor Augen haben und ihre Weihnachtseinkäufe entsprechend einplanen können. Habt ihr den Zettel sogar in doppelter Ausführung angefertigt, kann eine zweite Version als Brief persönlich vom Weihnachtsmann oder Christkind über Nacht abgeholt werden.
Legt die Weihnachtspost dafür nur an einen Ort, an dem sie diese finden können und der Zauber seinen Lauf nimmt. Andererseits ist es umso spannender, einen schön gestalteten Brief mit dem Wunschzettel an den Weihnachtsmann persönlich zu schicken und vielleicht sogar eine Antwort zu bekommen.
Außerdem lernen eure Sprösslinge so, aus welchen verschiedenen Briefelementen die Weihnachtspost besteht und welche Schritte erfolgen sollten, bevor der bedeutende Inhalt in einem Umschlag bei der Weihnachtspostfiliale eintrifft.
Adressen des Weihnachtsmanns:
Wer seinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann verschicken möchte, kann das ganz normal mit der Post tun: Jedes Jahr richtet die Post mehrere Weihnachtspostämter ein, die Wunschzettel und Briefe an den Weihnachtsmann annehmen und sogar beantworten.
Im Adressfeld auf dem Briefumschlag sollte stehen:
An den Weihnachtsmann
Weihnachtspostfiliale
16798 Himmelpfort
ODER
Himmelsthür
31137 Hildesheim
Adressen des Christkinds:
Auch das Christkind hat seine eigenen Weihnachtspostämter. Die Adresszeile sollte lauten:
An das Christkind
51777 Engelskirchen
ODER
21709 Himmelspforten
ODER
97267 Himmelstadt