Badespaß – Kinder genießen die Zeit im Wasser
Kleine Entdecker lernen jeden Tag etwas Neues dazu – so auch in gemeinsamen Schwimm- und Planschstunden mit der ganzen Familie. Im Wasser machen Kinder unterschiedliche Sinnes- und Bewegungserfahrungen, die ihre Herzen höherschlagen lassen.
Sie lernen Wasserdruck, Widerstand und Auftrieb kennen – das Verständnis für Wasser im Allgemeinen sowie als wichtige Ressource wächst.
Was das Wasser für eure Sprösslinge so besonders macht? Sind eure Kinder im kühlen Nass, fühlt sich der leichte Wellengang wie eine Massage am eigenen Körper an. Für sie ist das ein magisches Körpergefühl und überaus beeindruckend.
Zugleich lernen sie dadurch spielerisch ihre körperlichen Fähigkeiten besser kennen. Das Spielen und Schwimmen im Wasser schult das Gleichgewichtsempfinden und ist wichtig für die kindliche Entwicklung.
Auch aus gesundheitlicher Sicht ist der Wasserspaß für eure Kinder förderlich. So stärken das Herumplanschen wie auch einfache Schwimmstunden die Muskulatur, die Abwehrkräfte und die Ausdauer eurer kleinen Wassermäuse.
Der Spaß steht dabei allerdings immer an erster Stelle. Lerneffekte erzielt ihr hier also nur nebenbei und unterbewusst.
Eines solltet ihr jedoch immer im Hinterkopf behalten: Das Planschen und Herumalbern im Wasser und erste Schwimmversuche bringen auch ihre Schattenseiten mit sich. Ob kleine Pfützen, Regentonnen, Teiche, Schwimmbecken oder das Meer – überall dort, wo Wasser mit im Spiel ist, kann es zu kleinen und größeren Notfällen kommen.
Gefahrenquellen sind nirgends auszuschließen, weshalb ihr für jeden eurer Familienausflüge mit Kleinkindern aber auch älteren und erfahrenen Kindern bestimmte Sicherheitstipps und Baderegeln befolgen solltet. Nur so könnt ihr eure Familienzeit auch ausgiebig genießen.
Gefahrenquellen & Notfallsituationen: Kinder ertrinken still
Ist die Rede von großem Wasserspaß, gehört es allerdings dazu, auch über die eher unschönen und gar traurigen Momente zu sprechen. Badeunfälle und insbesondere das Ertrinken zählt zu einer der häufigsten nicht natürlichen Todesursachen bei Kindern. Gerade ihre Neugierde an Neuem und Verborgenem kann ihnen schnell zum Verhängnis werden. Besonders bei Kleinkindern und Grundschulkindern ist es wichtig, immer die Augen offen zu halten, denn sie selbst können eigene Grenzen und Gefahren nur sehr schwer einschätzen.
Ob Badewannen oder Pfützen – die zunächst nur klein erscheinenden Wasserquellen können zu großen Gefahren werden, denn besonders Kleinkinder können sich nur sehr schwer selbst aus diesen retten. So zählen auch Schwimmbecken, Planschbecken, Seen, Meere sowie Regentonnen und Teiche zu außerordentlich potenziellen Gefahrenquellen.
Unser Tipp: Ist Wasser mit im Spiel, gilt besondere Vorsicht und eine ausführliche Auseinandersetzung mit allen Sicherheitsregeln.
Im Grundschulalter lernen viele Kinder bereits richtig schwimmen. Vermeintlich gehen die meisten Eltern dann davon aus, dass somit auch das Risiko zum Ertrinken geringer ausfällt. Doch dem ist leider nicht so. Ob Schwimmer oder Nichtschwimmer: Die Schwimmfähigkeit sagt in der Regel nichts über das Risiko des Ertrinkens aus. Auch als schwimmfähig eingestufte Schulkinder können im Wasser in Gefahr geraten. Vor allem dann, wenn Kids sich überschätzen und selbst kaum mehr agieren können, wenn es zu spät ist.
Auch das Seepferdchen sagt nichts über die tatsächliche Schwimmfähigkeit eurer Kinder aus. Das Abzeichen besagt lediglich, dass sich ein Kind eine 25 Meter lange Strecke (Kurzbahn im Schwimmsport) über Wasser halten kann. Toben kleine Schwimmer und Schwimmerinnen jedoch über einen längeren Zeitraum im Wasser, ermüden sie und die Kraft schwindet von Minute zu Minute – die Gefahr zu ertrinken steigt. Schwimmhilfen sind hier ebenfalls als nicht ausreichende Unterstützung zu bezeichnen, denn sie können die eigenständige Rettung in Notfallsituationen als zusätzlicher Ballast erschweren.
Bei Badeunfällen und anderen Notfällen kommt es nicht unbedingt auf das Alter der Kinder an. In der Regel sind es Fehleinschätzungen von Kids und Eltern sowie ungenügende oder nicht vorhandene Erste-Hilfe-Maßnahmen, die zu unglücklichen Ausgängen führen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass ertrinkende Kinder mit Schreien auf sich aufmerksam machen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Kinder, die ertrinken, gehen einfach unter – ohne Schrei, ohne große Gegenwehr und – so schrecklich das klingt – wie sinkende Steine.
Trockenes Ertrinken:
Beim trockenen Ertrinken handelt es sich um eine Art Schockreaktion des Körpers. Geraten Kinder – in dem Fall vor allem Kleinkinder – mit dem Kopf unter Wasser, verlieren sie ihren gesamten Halt. Es setzt ein Eintauchreflex ein, bei dem kein Wasser in die Lunge gelangt.
Die bleibt trocken, da das eingeatmete Wasser zu einem Stimmritzenkrampf, also einer Verkrampfung der Stimmbänder, im Kehlkopf führt.
Die Kinder bekommen schlagartig Luftnot und drohen zu ersticken, wenn sie nicht rechtzeitig aus dem Wasser gerettet und medizinisch versorgt werden.
Sekundäres Ertrinken:
Gelangt Wasser in die Lunge von Kindern, können sich noch Tage später Entzündungen und Ödeme bilden, die den Gastaustausch stören und schlimmstenfalls zum Tode führen können.
Bei Symptomen wie Husten, Atemnot, Erbrechen oder Müdigkeit sollten Kinder sofort ärztlich behandelt werden. Es empfiehlt sich, die Kids auch nach einem gut ausgegangenen Badeunfall vorsorglich von einem Arzt untersuchen zu lassen.
Bei wilden Wasserspielen eurer Sprösslinge braucht ihr aber nicht in Panik verfallen. Sowohl sekundäres als auch trockenes Ertrinken treten extrem selten auf.
Bemerkt ihr, dass eure oder andere Kinder bewegungslos im Wasser liegen, gilt es sofort zu handeln. Je schneller ihr reagiert, desto besser, denn Kids können sich in solch einer Situation nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten. Generell ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren, einen Notruf auszusetzen und Erste Hilfe zu leisten.