Die wichtigsten Fragen zur Schwangerschaft
Wie gehe ich mit der Schwangerschaft um?
Für jede Frau bedeutet eine Schwangerschaft einschneidende Veränderungen in ihrem Leben. Das gilt nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch für die Beziehung zum Partner und zu Freunden, für den Job und möglicherweise auch für die Wohn- und Lebenssituation.
Die gute Nachricht: Eine Schwangerschaft dauert lange genug, um sich auf diese Veränderungen einzustellen. Die ersten Wochen und Monate werden vielleicht von Unsicherheit und Zweifeln geprägt sein, aber spätestens, wenn sie die ersten zarten Kindsbewegungen spüren, genießen die meisten Frauen ihre Schwangerschaft und freuen sich auf die Veränderungen, die das Baby mit sich bringt.
Der engste Familienkreis wird häufig sofort nach dem positiven Schwangerschaftstest informiert. Beim erweiterten Bekanntenkreis und beim Arbeitgeber warten viele Frauen bis nach der 12. SSW. Die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt sinkt nach den ersten drei Monaten deutlich, so dass die Bekanntgabe der Schwangerschaft nun eine einigermaßen „sichere Sache“ ist.
Übrigens: Es gibt keine gesetzliche Pflicht, den Arbeitgeber bis zu einem bestimmten Zeitpunkt über eine Schwangerschaft zu informieren. In der Regel ist es aber einfacher für alle Beteiligten, wenn euer Chef so früh wie möglich Bescheid weiß.
Was kann ich während der Schwangerschaft für meine Gesundheit tun?
Dein Arzt und ggf. deine Hebamme werden während deiner Schwangerschaft darauf achten, dass du deinen zusätzlichen Nährstoffbedarf deckst. Wahrscheinlich wirst du Folsäure- und Eisenpräparate, in den letzten Monaten vielleicht auch Magnesium einnehmen müssen.
Darüber hinaus gelten für Schwangere die klassischen Gesundheitstipps: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit vielen Vitaminen, regelmäßig essen und ausreichend trinken, regelmäßige Bewegung, viel frische Luft und ausreichend Schlaf. Auf Zigaretten und Alkohol solltest du ganz verzichten. Höre außerdem auf dein Bauchgefühl. Dein Körper wird dir wahrscheinlich sehr deutlich signalisieren, was er in der Schwangerschaft braucht.
Welche Risiken gibt es für mein Baby?
Jede Schwangerschaft verläuft anders und jedes Baby wächst mit anderen genetischen Anlagen heran. Eine Schädigung des Babys im Mutterleib lässt sich niemals zu 100 % ausschließen. Grundsätzlich haben die Ärzte bestehende Risiken aber gut im Blick, und auch du kannst einiges tun, um das Risiko einer Schädigung möglichst gering zu halten:
Alkohol und Nikotin:
Alkohol und Nikotin sind Nervengiftstoffe, die die Entwicklung des Fötus nachhaltig schädigen und zu Fehlbildungen, Wachstumsstörungen oder Früh- oder Fehlgeburt führen können.
Bakterielle Infektionen:
Eine Listeriose, hervorgerufen zum Beispiel durch nicht vollständig gegarte oder rohe Lebensmittel, bleibt im Normalfall meist unbemerkt, kann jedoch während der Schwangerschaft schwerste Entwicklungsschäden beim Baby hervorrufen.
Virusinfektionen:
Insbesondere das Röteln-Virus ist gefährlich für Ungeborene. Ein Antikörpertest auf Röteln gehört zur Basis-Vorsorgeuntersuchung am Anfang der Schwangerschaft.
Parasiten:
Toxoplasmose wird durch einen Parasit ausgelöst, der vor allem in Katzenkot vorkommt. Viele Menschen sind immun gegen Toxoplasmose, aber falls die Mutter keine Antikörper hat, kann der Kontakt mit den Parasiten das Baby im Mutterleib schwer schädigen.
Gendefekte:
Genetische Schäden bei der Entwicklung des Babys lassen sich nicht steuern und sich teilweise auch nicht zuverlässig diagnostizieren. Risikoschwangeren stehen die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik zur Verfügung - oft bedeutet das aber auch, sich im Ernstfall mit der Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs auseinandersetzen zu müssen.
Wo möchte ich entbinden?
Krankenhaus: Der Großteil der Schwangeren entscheidet sich für die Entbindung im Krankenhaus. Auf der Entbindungsstation stehen meist ein Arzt sowie eine Beleghebamme zur Verfügung. Viele Frauen schätzen die umfangreichen medizinischen Versorgungsmöglichkeiten im Fall von Komplikationen, einige empfinden die „sterile“ Krankenhausatmosphäre aber auch als störend bei der Entbindung.
Geburtshaus: Eine Alternative zum Krankenhaus sind Geburtshäuser, in denen die Entbindung durch eine oder mehrere Hebammen betreut wird. Die Frauen entbinden dort in der Regel ambulant und in ruhiger, angenehmer Atmosphäre. Bei Komplikationen wird die werdende Mutter in der Regel direkt in die nächste Entbindungsklinik überwiesen.
Hausgeburt: Vor allem bei der zweiten oder dritten Entbindung möchten einige Frauen lieber in der vertrauten Atmosphäre ihres Zuhauses entbinden. Wenn es keine gesundheitlichen Einwände gibt, spricht nichts gegen eine Hausgeburt. Allerdings ist es aufgrund der schwierigen Haftpflichtsituation mittlerweile nicht ganz einfach, eine freiberufliche Hebamme zu finden, die eine Hausgeburt betreut.
Wer wird mich bei der Entbindung unterstützen?
Es wird heute meist selbstverständlich angenommen, dass der Vater des Kindes im Kreißsaal dabei ist. Viele Männer sind sich aber nicht sicher, ob sie die Geburt wirklich durchstehen oder ob sie ihrer Frau die richtige Unterstützung geben können. In jedem Fall sollte der Mann die Möglichkeit haben, sich frei zu entscheiden – auch, es sich in letzter Minute anders zu überlegen. Mitunter nehmen Frauen ohnehin lieber die beste Freundin oder die eigene Mutter als Unterstützung mit. Entscheide nach Bauchgefühl, mit wem du dich am wohlsten fühlst. Generell gilt: Weniger ist mehr während der Geburt, da du vollauf mit dir selbst beschäftigt sein wirst.