Geschwisterliebe prägt die kindliche Entwicklung
In der kindlichen Entwicklung wachsen eure Kids zu eigenen kleinen Persönlichkeiten heran, die sich im späteren Verlauf des Lebens weiterentwickeln und durch verschiedene Einflüsse geprägt werden. Wachsen sie mit Geschwistern auf, sind auch diese maßgeblich an der gegenseitigen Entwicklung beteiligt – sehr ähnlich zum Einfluss durch euch als Eltern.
Inwiefern Geschwisterkinder die kindliche Entwicklung prägen, hängt stark von dem Altersunterschied ab. Daher hat JAKO-O mögliche Altersunterschiede aufgeführt und erklärt.
Altersunterschied von 1-2 Jahren
Liegen zwischen euren Kindern nur ein bis zwei Jahre, merken sie den Einfluss aufeinander kaum.
Eifersüchteleien betreffen zumeist eher kleine Dinge, wie unterschiedliche Geschenke oder Spielzeuge.
Hier gilt es, die Probleme, die auftreten können – egal, wie klein sie für euch erscheinen – ernst zu nehmen und zu erklären, warum gerade das ein oder das andere Geschwisterchen mit dem Spielzeug spielen darf oder Ähnliches.
In der Regel ist bei einem so geringen Altersunterschied auffallend, dass Interessen und Bedürfnisse noch sehr nah beieinander liegen, weshalb die Geschwister als Team ausgesprochen gut funktionieren.
Natürlich kommt es auch hier wieder auf eure Verantwortung von Mutter und Vater an, denn beide Kinder sollen nicht das Gefühl bekommen, vernachlässigt zu werden.
Altersunterschied von 3-5 Jahren
Bei einem Altersunterschied ab drei bis einschließlich fünf Jahren ist das Risiko des Entthronungstraumas am stärksten ausgeprägt.
Erstgeborene können je nach Situation den Wunsch danach äußern, doch wieder allein zu sein und Bruder oder Schwester wieder abzugeben.
Dazu soll es allerdings nicht kommen, weshalb ihr bereits in der Schwangerschaft schon darüber philosophieren könnt, wie eure Erstgeborenen Mitverantwortung tragen dürfen und wie toll es ist, ein großes Geschwisterchen zu sein.
Führt Exklusivzeiten ein, in denen eure Kids Zeit mit dem jeweiligen Elternteil allein bekommen. Das führt zu einer ausgeglichenen Atmosphäre und die Eifersucht wird eingedämmt.
Wichtig ist auch, eure Intentionen immer klar zu benennen, damit eure Kinder verstehen lernen, wieso ihr in gewissen Situationen so reagiert, wie ihr eben reagiert habt.
So lernen eure Ältesten auch gleich, warum ihre Geschwisterchen weinen, schreien, lachen oder Grenzen austesten.
Das Verständnis für die Geschwisterkinder wächst und die Liebe zueinander gedeiht.
Altersunterschied von 6 Jahren und mehr
Geschwister mit einem Altersunterschied von sechs Jahren und mehr befinden sich in komplett unterschiedlichen Phasen ihres Lebens.
Die „Großen“ sind gerade in die Grundschule gekommen, während die „Kleinsten“ noch dabei sind, ihre Fähigkeiten kennenzulernen. Hier ist vor allem Fingerspitzengefühl gefragt.
Neben Exklusivzeiten solltet ihr eure Ältesten auch immer wieder nach ihrem Befinden fragen, sodass sie nie das Gefühl bekommen, dass gut auf sie verzichtet werden kann.
Das ist zwar nie der Fall, nur machen sich Kinder eben große Sorgen, zukünftig weniger Aufmerksamkeit von den Eltern zu bekommen, weil sie eben nicht mehr so klein sind.
Auch für die Kleinsten sollte klar sein, dass die älteren Geschwister auch mal Zeit für sich brauchen.
Hier hilft es, feste gemeinsame Spielzeiten einzuführen oder eben besonders gut an Familienritualen festzuhalten, sodass die Balance zwischen Geschwisterzeiten, Familienzeiten und auch eigenen Freiräumen gehalten werden kann.
Sollten Geschwisterkinder in dieselbe Kitagruppe?
In der Regel solltet ihr auf euer Gespür vertrauen und eure Entscheidung, ob Geschwisterkinder in dieselbe Kitagruppe gehören, davon abhängig machen. Wichtig ist jedoch, dass ihr euch vorab bei den ausgewählten Kitas erkundigt, ob es überhaupt möglich ist, Geschwister in eine Gruppe zu geben. Manche Einrichtungen bevorzugen es, Geschwisterkinder voneinander zu trennen, um eine mögliche Abgrenzung von anderen Kindern zu verhindern. Gerade bei Zwillingen ist das oft ein übliches Vorgehen der Kitas.
Je nachdem, wie sehr eure Kinder einander benötigen, um das eigene Selbstbewusstsein hervorzuholen und auch eine gewisse Sicherheit bei sich zu haben, ist es empfehlenswert, dass sie gemeinsam in einer Kitagruppe unterkommen. Kommt das jüngere Geschwisterchen sowieso erst ein oder zwei Jahre nach dem älteren in die Gruppe, ist die Sorge von möglicher Abgrenzung zu anderen Kindern generell eher auszuschließen.
Problematisch wird die gemeinsame Gruppenzugehörigkeit, wenn sich die Geschwisterkinder über einen längeren Zeitraum vor anderen verschließen und kein Interesse daran zeigen, offen auf die Erzieher und Erzieherinnen sowie andere Kitakinder zuzugehen. Dann sollte in Erwägung gezogen werden, die Kinder doch in unterschiedlichen Gruppen unterzubringen. Gleiches gilt auch für Geschwisterkinder, die euch schon von allein zu verstehen geben, dass sie gerne in verschiedenen Gruppen unterkommen möchten.