Verstopfung bei Babys: Tipps für die Verdauung im Babyalter

Der Windelinhalt eures Babys ist eines der zentralen Themen im ersten Jahr. Die Häufigkeit und Konsistenz des Stuhlgangs gibt Anzeichen dafür, ob mit der Verdauung eures Baby alles in Ordnung ist. Eine Standardregel gibt es hier nicht: Wie häufig Babys Stuhlgang haben und wie der Windelinhalt aussieht, ist von Kind zu Kind unterschiedlich und variiert je nachdem, ob sie gestillt werden, Säuglingsnahrung bekommen oder schon Beikost essen. Mitunter haben Kinder aber auch Schwierigkeiten beim Stuhlgang – dann kann Verstopfung die Ursache sein. Wir erklären euch, wie sich eine Verstopfung bei Babys zeigt und wie ihr eurem Liebling dann am besten helft.

Bauchschmerzen, Blähungen & Co: typische Anzeichen für Verstopfung bei Babys

Wie bei den meisten Erwachsenen pendeln sich auch bei Babys die Zeit des Stuhlgangs und die Frequenz schnell ein – viele Eltern wissen nach den ersten Monaten ungefähr, wann eine volle Windel fällig ist. Dabei ist es ganz normal, wenn euer Baby nicht täglich Stuhlgang hat. Vor allem Stillbabys machen oft mehrere Tage hintereinander nicht in die Windel, ganz ohne Beschwerden. Ebenso normal ist es, wenn euer gestillter Säugling mehrfach täglich Stuhlgang hat. Sobald der Magen-Darm-Trakt eures Babys mit ungefähr sechs Monaten weiterentwickelt ist und ihr mit Beikost beginnt, verändert sich auch der Stuhlgang. Er wird fester, ändert sich im Geruch und auch die Häufigkeit passt sich an. Hat euer Baby dann weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang, solltet ihr eventuell auf erste Anzeichen einer Verstopfung achten:

  • Weinen oder Schmerzen vor dem Stuhlgang

  • ein harter Bauch, empfindlich für Berührungen

  • fester, kugelförmiger Stuhl, der nur unter großer Anstrengung herauskommt

  • Blähungen, fauliger Geruch

  • Appetitlosigkeit als Begleiterscheinung (fehlender Appetit kann aber auch viele andere Ursachen haben)

Übrigens kann auch sehr flüssiger Stuhl auf eine Verstopfung hinweisen – nämlich dann, wenn der harte Stuhl den Darm blockiert, sodass nur flüssiger Stuhl ausgeschieden werden kann.

Sanfte Abhilfe: Das hilft Babys bei Verstopfung

Stellt ihr fest, dass euer Kleines Verdauungsprobleme hat, helfen häufig schon einfache Hausmittel, um die Verstopfung zu lösen. Wir zeigen euch, wie ihr dem Darm eures Kindes Gutes tut und Beschwerden schnell lindert.

Ballaststoffreiche Nahrung

Üblicherweise treten erste Verstopfungen erst ein, wenn euer Kind anfängt, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Der Darm muss sich erst an die andere Verarbeitung der Nährstoffe gewöhnen und mitunter kann es dann zu Blähungen, Bauchschmerzen oder eben Verstopfung bei den Kleinen führen. Mit diesen stuhlauflockernden Lebensmitteln kommt die Verdauung wieder in Schwung:

  • kleingeschnittene Trauben, Birnen oder Pflaumen

  • Trockenfrüchte

  • viel Wasser und ungesüßter Tee

  • gedünstetes Gemüse, wie z. B. Kürbis, Blumenkohl oder Brokkoli

  • gesunde Fette wie Avocado- oder Olivenöl hinzufügen

  • Leinsamen

  • vorsichtig dosierter Milchzucker in Joghurt

Wärme und Bewegung

Tut eurem Baby das Bäuchlein weh, helfen auch Wärme sowie lockere Bewegungen. Legt eurem Baby ein warmes Körnerkissen auf den Bauch oder gebt ihm ein Bad. Anschließend massiert ihr sanft Babyöl in die Haut, am besten in kreisförmigen Bewegungen. Diese Bewegung regt die Verdauung an und wirkt krampflösend.

Ein weiterer Tipp: Nehmt die kleinen Beinchen eures Nachwuchses in die Hände und macht Bewegungen wie beim Radfahren. Kann euer Kind schon laufen, animiert es dazu, sich selbständig viel zu bewegen. Ein typischer Verdauungsspaziergang hilft auch schon kleinen Kids.

Wenn ihr merkt, dass euer Kind drücken möchte, helft ihr ihm, wenn ihr die Füße gegen eine harte Unterlage stellt. Lockert außerdem die Windel, damit das Bäuchlein frei ist. Dann fällt dieser Vorgang schon deutlich leichter.

Wann solltet ihr bei Verstopfung mit meinem Baby zum Kinderarzt?

Diese Frage stellen sich vermutlich einige Eltern in Sorge. Bei gravierender Verstopfung kann ein medizinischer Eingriff notwendig sein. Bevor ihr eurem Kind stuhllösende Medikamente gibt, solltet ihr vorher mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt sprechen. Plagt euch euer Liebling über mehrere Tage hinweg und ihr könnt die Verstopfung nicht mit Hausmitteln lösen, dann empfiehlt sich ein Anruf in der Praxis. Außerdem ist bei diesen Vorkommnissen ärztliche Hilfe notwendig:

  • bei auffälliger Stuhlfarbe, wie weiß oder rot

  • bei andauernden und langanhaltenden Verdauungsproblemen mit Bauchschmerzen

  • bei Entzündungen im Windelbereich

  • bei dünnflüssigem Stuhlgang mit Verstopfungssymptomen

  • wenn euer Baby offensichtlich Schmerzen hat, die sich nicht ohne Weiteres legen

Ursachen für Verstopfung bei Babys: So beugt ihr vor:

Die Ursachen von Verstopfung liegen in den allermeisten Fällen an der Ernährung. Doch auch eine Infektion, Zahnen, Stress oder Medikamente wie Antibiotika können für Beschwerden sorgen. Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst soweit kommt. Eine ausgewogene Ernährung eures Kindes mit ausreichend Flüssigkeit und viel Bewegung sind die beste Vorbeugung. Achtet darauf, dass in den Mahlzeiten genügend, aber nicht zu viele Ballaststoffe stecken und ihr eurem Kind Süßigkeiten nur in geringen Mengen gebt. Beachtet außerdem Folgendes:

  • Gebt ihr eurem Baby ausschließlich Fläschchen, solltet ihr nie mehr Milchpulver verwenden als auf der Packung angegeben. Zu viel Pulver auf wenig Flüssigkeit kann zu Verstopfung bei eurem Baby führen.

  • Besonders kalkhaltiges Wasser eignet sich nicht für die Zubereitung von Fläschchen, kocht lieber ab oder verwendet sanftes Mineralwasser, das für Babykost verwendbar ist.

  • Vermeidet stopfende Lebensmittel als erste Beikost. Führt Karotten, Bananen, Reis oder Weißbrot nur langsam und im Mischverhältnis ein.

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