Selbstständige Lernprozesse ohne Leistungsdruck
Die Zielsetzung eines integrativen Kindergartens ist es, jedem Kind – unabhängig von Geschlecht, Nationalität oder Behinderung – die Möglichkeit zu geben, seine Fähigkeiten frei zu entwickeln. Stigmatisierende Leistungsprinzipien würden diese Entwicklung behindern.
Daher deckt sich der Ansatz der meisten integrativen Kindergärten weitestgehend mit dem pädagogischen Konzept von Maria Montessori: Ihr schafft eine Atmosphäre, in der individuelle Stärken und Schwächen eures Kindes berücksichtigt werden. Selbstständig gesteuerte Lernprozesse ohne künstlich erzeugten Leistungsdruck führen zu partnerschaftlichem Lernen und nachhaltigeren Ergebnissen. Speziell geschultes Personal begleitet und fördert die Lernprozesse auf pädagogisch wertvolle Art und Weise.
Krippe und Kindergarten: die ersten prägenden Jahre
Vorteile für Kinder: Die Kindergartenzeit ist prägend für Kinder: Viele kommen hier zum ersten Mal intensiv mit Gleichaltrigen in Kontakt, lernen, sich ohne Eltern in der Gruppe zu behaupten und entwickeln ihre Persönlichkeit und ihre Interessen weiter. Nicht zuletzt ist der Kindergarten eine optimale Vorbereitung für den Schulalltag. Daher ist es für die meisten Eltern selbstverständlich, ihr Kind mit drei Jahren in den Kindergarten zu schicken.
Krippenbedarf wächst: Auch für Kleinkinder besteht zunehmend Betreuungsbedarf: In den vergangenen Jahren wurde die Krippenbetreuung in Deutschland massiv ausgebaut. Hier steht weniger der pädagogische Aspekt als die Notwendigkeit im Vordergrund. Viele Eltern können es sich schlichtweg nicht leisten, drei Jahre lang mit Kind zu Hause zu bleiben. Die Entscheidung für eine Krippe beziehungsweise für einen Kindergarten machen sich die Eltern oft nicht leicht. Schließlich gibt es große Unterschiede sowohl beim pädagogischen Konzept, als auch bei der Größe, den Kosten und den angebotenen Betreuungszeiten.
Kita oder Kindergarten: Der Begriff der Kindertagesstätte kam mit den ganztägigen Betreuungsangeboten auf und diente ursprünglich zur Abgrenzung von konventionellen Kindergärten, die eine Betreuung bis mittags anboten. Mittlerweile werden die Begriffe Kita und Kindergarten weitestgehend synonym verwendet. So gibt es auch in Kita-Gruppen Kinder, die schon mittags abgeholt werden und auch viele Einrichtungen, die sich als Kindergarten bezeichnen, bieten eine Ganztagsbetreuung an.
Rechtliches und Organisatorisches: Die wichtigsten Fragen
Eltern haben einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung:
Seit 2013 haben alle Kinder ab einem Jahr Anspruch auf Kinderbetreuung. Der Betreuungsplatz muss innerhalb der Kommune liegen, aber nicht notwendigerweise in der Wunsch-Kita sein. Dennoch kommen nicht alle Kommunen mit dem Krippen- und Kitaausbau schnell genug hinterher, daher kann es sein, dass trotz Rechtsanspruch kurzfristig ein Betreuungsplatz verfügbar ist.
Wie bekommen wir einen Kitaplatz?
Der Rechtsanspruch ist nicht mit einem sicheren Kitaplatz gleichzusetzen: Um einen Kitaplatz zu bekommen, müsst ihr euer Kind in der gewünschten Einrichtung anmelden bzw. auf die Warteliste setzen lassen. Viele Eltern lassen sich direkt nach der Geburt ihres Kindes auf die Listen verschiedener Kitas setzen, um mit der Sicherheit einen Platz zu bekommen. Hier gibt es praktische Infos, wie ihr einen Kitaplatz bekommt.
Was ist das richtige Alter für Kindergarten, Krippe & Co:
Die meisten Krippen nehmen Kinder frühestens mit 3-6 Monaten auf, ab drei Jahren geht es dann in den Kindergarten. In vielen Einrichtungen werden diese Richtlinien flexibel und je nach Entwicklungsstand des Kindes gehandhabt, so dass Kinder auch schon mit zweieinhalb Jahren im Kindergarten anfangen können.
Welche Kosten kommen für Krippe, Kita oder Tagesmutter auf uns zu?
Die Betreuungskosten variieren je nach Bundesland, sind aber auch abhängig von der Betreuungsform und vom Einkommen der Eltern: So zahlen Eltern im Norden Deutschlands meist mehr als im Süden, private Kitas kosten mehr als öffentliche, und eine Ganztagsbetreuung wesentlich mehr als ein Halbtagsplatz. Hier erfahrt ihr alles darüber, wie sich die Kitagebühren zusammensetzen.
Wie finden wir die richtige Kita?
Ein „guter“ Kindergarten
Privat oder öffentlich?
Elterninitiative
Integrativer Kindergarten
Englisch im Kindergarten
Welches Kita-Konzept passt zu meinem Kind?
Genau wie Schulkonzepte sind auch Kitakonzepte stark unterschiedlich. Vor allem private Kindergärten arbeiten oft konsequent nach einem bestimmten pädagogischen Ansatz. Zu den häufigsten Kita-Konzepten zählen:
Waldorf-Kindergarten:
Hier geht es um die ganzheitliche Entwicklung von Körper, Seele und Geist, die im freien Spiel durch Nachspielen von Alltagssituationen gefördert wird.
Montessori-Kindergarten:
Selbstbestimmtes Lernen nach dem Motto "Hilf mir, es selbst zu tun" steht im Montessori-Kinderhaus im Fokus. Die Erziehung bietet Anreize und unterstützen bei Bedarf.
Fröbel-Kindergarten:
Der Erfinder des Kindergartens, Friedrich Fröbel, hat als erster erkannt, dass Kinder im Spiel lernen. Daraus hat er sein Konzept einer kind- und altersgerechten Betreuung entwickelt.
Waldkindergarten:
Waldkindergarten-Kinder sind den ganzen Tag im Freien und lernen, angeleitet von ihren Erzieher:innen, mit und von der Natur.
Am besten schaut ihr euch die zur Auswahl stehenden Kindergärten selbst an, damit ihr das jeweilige Konzept in der Praxis kennenlernt – der persönliche Eindruck ist oft der sicherste.
Eingewöhnung: Für einen guten Start in Krippe und Kita
Die Kita-Eingewöhnung läuft von Einrichtung zu Einrichtung und von Kind zu Kind unterschiedlich ab. Viele Kitas arbeiten mit speziellen Eingewöhnungsmodellen wie dem Münchner Modell oder dem Berliner Modell, über das ihr hier mehr erfahrt. Andere richten sich nach den Bedürfnissen der Kinder und nach denen der Eltern, denn vielen Eltern fällt die erste Trennung vom Kind fast schwerer als ihrem Nachwuchs. Besprecht die Eingewöhnung vor dem Start in Krippe und Kita mit den Erzieher:innen und holt euch weitere Tipps und Infos, wie die Eingewöhnung abläuft.
Wenn die Eingewöhnung Probleme macht
Die meisten Kinder sind nach etwa vier Wochen voll und ganz im Kindergartenalltag angekommen. Manchmal gibt es aber auch über diese Zeit hinaus beim Abschied Tränen oder ein Kind fängt lange nach der Eingewöhnung plötzlich an zu klammern und will die Eltern morgens nicht gehen lassen. Jetzt sind Einfühlungsvermögen und etwas Geduld gefragt. Hier lest ihr, was zu tun ist, wenn euer Kind beim Abschied im Kindergarten weint.
Tipps und Infos rund um den Kita-Alltag
Die richtige Ausstattung für Krippe und Kindergarten
Im Kitaalltag brauchen Kinder noch einiges mehr, als nur einen Kindergartenrucksack. Angefangen von Hausschuhen über gute Regenkleidung bis hin zu Sonnencreme. Was genau euer Kind für Krippe oder Kita baucht, hängt von der Einrichtung ab. Vielleicht habt ihr vor dem Kindergartenstart eine Liste bekommen. Falls nicht, findet ihr hier eine vollständige Liste mit der notwendigen Ausstattung für Kindergarten und Krippe zum Download.
Sprachförderung im Kindergarten
In vielen Kitas wird die sprachliche Entwicklung der Kinder von den Erzieher:innen aufmerksam beobachtet und ggf. durch logopädische Fachkräfte gefördert. Das müssen keine schwerwiegenden Sprachdefizite sein, auch bei kleineren entwicklungsbedingten Sprachfehlern wie Lispeln oder falscher Anlautbildung wird angesetzt und spielerisch gefördert. Neben Spielen und Gruppenaktivitäten zur Sprachförderung werden bei Bedarf häufig auch Förder-Einheiten für einzelne Kinder angeboten. Hier lest ihr, wie die Sprachförderung im Kindergarten abläuft.
Mein Kind will nicht in den Kindergarten
Bei allen Kindern kommt hin und wieder Kita-Unlust auf. Direkt nach dem Urlaub haben sie vielleicht keine Lust, jeden Morgen in die Kita zugehen, weil die freie Zeit mit Mama und Papa so schön war. Auch kurz vor der Ferienzeit sind Kinder manchmal genauso „urlaubsreif“ wie ihre Eltern. Aber was, wenn sich ein Kind über längere Zeit dagegen wehrt, in den Kindergarten zu gehen? Zunächst einmal gilt es, mögliche Gründe zu erforschen: Gibt es Konflikte mit anderen Kindern oder Probleme mit den Erzieher:innen? Wir haben Tipps, wie ihr damit umgehen könnt, wenn euer Kind nicht in den Kindergarten will.
Krippe und Kindergarten sind nicht die einzigen möglichen Formen der Kinderbetreuung. Als Alternativen stehen Tagesmütter und -väter, Großeltern oder eine private Betreuung durch Freund:innen und Bekannte zur Verfügung. Aber auch wenn euer Kind einen Kita-Platz hat, müsst ihr eventuell andere Betreuungsformen in Anspruch nehmen, etwa, weil die Betreuungszeiten nicht zu euren Arbeitszeiten passen.
Tagesmutter oder Tagesvater
Viele Eltern nehmen eine Tagesmutter oder Tagesvater in Anspruch, weil sie Kinder schon ab dem Babyalter aufnehmen und weil eine persönliche Betreuung im familiären Rahmen gewährleistet wird. Zertifizierte Tagesbetreuer:innen müssen einen entsprechenden Kurs absolvieren. Dennoch ist die Betreuungsqualität sehr unterschiedlich, Erfahrung und Persönlichkeit spielen eine große Rolle. Hier findet ihr Tipps, was einen guten Tagesvater oder eine gute Tagesmutter ausmacht und wo ihr eine geeignete Betreuung findet.
Babysitter:in
Ein:e Babysitter:in springt nicht nur abends ein, wenn die Eltern ausgehen oder zum Sport wollen. Oft sind Babysitter:innen auch gefragt, wenn die Eltern einen Nachmittagstermin haben oder wenn sie länger arbeiten müssen und ihr Kind nicht rechtzeitig von Krippe oder Kita abholen können. Grundsätzlich kann den Job jeder übernehmen – ob Teenager, Rentner:in oder befreundete:r Nachbar:in. Das wichtigste Auswahlkriterium ist gegenseitiges Vertrauen und, dass die Chemie zwischen eurem Kind und Babysitter:in stimmt, damit es keine Probleme bei der Betreuung gibt. Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, worauf ihr bei der Wahl von Babysitter:innen achten solltet.
Au-pair
Au-pairs leben mit euch in der Familie, helfen bei der Kinderbetreuung und übernehmen auch leichte Haushaltstätigkeiten. Sie sind aber nicht nur für die Kinderbetreuung da: Im Vordergrund steht das Kennenlernen eines anderen Landes und einer anderen Kultur. Familien schätzen Au-pairs, weil sie in der Familie leben und schnell zur Bezugsperson für die Kinder werden. Der Familienanschluss ist allerdings nicht ganz billig: Einem Au-pair steht ein eigenes Zimmer, ein wöchentliches Taschengeld und ausreichend freie Zeit zu. Auch Sprachkurse und Aktivitäten müssen ermöglicht werden. Wer also „günstige“ Babysitter:innen sucht, für den ist ein Au-pair nicht das Richtige. Hier lest ihr, was ihr bei der Auswahl von Au-pairs beachten solltet.