Die Entwicklung eures Babys in der 19. Schwangerschaftswoche
Plötzlich gewachsen: Falls ihr in der 19. SSW einen Ultraschalltermin habt, stellt ihr vielleicht fest, dass euer Baby plötzlich ein ganzes Stück größer ist. Das liegt nicht nur am Wachstumsschub der vergangenen Wochen, sondern auch an der neuen Bemessungsgrundlage: Ab jetzt wird nicht mehr die Scheitel-Steiß-Länge gemessen, sondern die Gesamtlänge des Fötus vom Scheitel bis zur Ferse.
Vollständig entwickeltes Herz: Im Brustkorb eures Mini-Menschen pocht sein bereits vollständig entwickeltes Herz. Dieses schlägt in der 19. Schwangerschaftswoche ungefähr doppelt so oft wie eures. Täglich pumpt es rund 28 Liter Blut durch den kleinen Körper des Fötus und versorgt ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Auch wenn das Herz zwar vollständig entwickelt ist, sind die zwei Kammern und Vorhöfe noch nicht voneinander getrennt. Die Herzscheidewände schließen sich erst vollständig nach der Geburt eures Babys.
Darm übernimmt Funktionen: Der winzige Darm des Fötus nimmt in SSW 19 seine Funktionen auf. So sammelt er Abfallprodukte des Stoffwechsels, die nach der Geburt als sogenanntes Kindspech ausgeschieden werden.
Sinneswahrnehmungen prägen sich aus: Mit dem Ende der ersten Schwangerschaftshälfte entwickeln sich im Gehirn eures Babys insbesondere die Regionen weiter, die für die Sinneswahrnehmungen zuständig sind: Der Fötus lernt jetzt, differenzierter zu hören, zu fühlen und zu schmecken. Auch Seh- und Geruchssinn prägen sich aus, obwohl diese im Mutterleib zunächst nicht wirklich genutzt werden.
Innere Geschlechtsorgane sind vollständig ausgebildet: Die äußeren Geschlechtsmerkmale waren mit Glück schon in der 15. oder 16. Schwangerschaftswoche erkennbar. Spätestens mit der 19. SSW sind die Genitalien vollständig entwickelt. Bei Jungen ist der Hodensack sichtbar, bei Mädchen befinden sich in den Eileitern bereits jetzt die vollständigen Anlagen für alle Eizellen.
Was ist auf dem Ultraschallbild zu sehen?
Habt ihr bereits in der 19. Schwangerschaftswoche einen Termin zur 2. großen Vorsorgeuntersuchung, macht eure Frauenärztin oder euer Frauenarzt sicherlich einen Ultraschall, um bei eurem kleinen Wunder nach dem Rechten zu sehen sowie dessen Entwicklung festzuhalten. Euer Baby bringt jetzt rund 200 Gramm auf die Waage und misst vom Scheitel bis zum Po stolze 13,5 bis 15 cm (also ungefähr eine Scheitel-Fersen-Länge von 24 cm). Die Größe entspricht in etwa der einer Mango. Die Entwicklung im Vergleich zur 1. großen Ultraschalluntersuchung wird euch beeindrucken. Jetzt seht ihr das Stupsnäschen, den Mund und vielleicht auch die ein oder andere Grimasse eures Kindes. Darüber hinaus lässt sich in der aktuellen Woche eurer Schwangerschaft schon ziemlich sicher das Geschlecht eures Babys bestimmen.
Körperliche Veränderungen – was passiert bei der Mutter in SSW 19?
Mit dem steigenden Wachstum eures Kindes, wächst in der 19. Schwangerschaftswoche auch euer Bauch wieder um wenige Zentimeter weiter. Auch verschiedene Schwangerschaftsbeschwerden sind denkbar. Welche das sind und wie sich euer Körper genau in der aktuellen Phase des 2. Trimesters verändert, erfahrt ihr hier:
Der Bauch wächst: Das tut er zwar schon die ganze Zeit, allerdings legt die Gebärmutter ab der 19. SSW etwa einen Zentimeter pro Woche zu. Inzwischen ist ihr oberer Rand auch in auf der Höhe des Bauchnabels durch die Bauchdecke tastbar.
Entwicklung der Plazenta so gut wie abgeschlossen: In der 19. SSW ist die Entwicklung der Plazenta einer schwangeren Frau komplett abgeschlossen. In den kommenden Wochen wächst sie nur noch in der Breite. Erhöhte Verletzungsgefahr: In der 19. Schwangerschaftswoche werden weitere Schwangerschaftshormone wie beispielsweise Östrogen ausgeschüttet. Die Hormone machen , Bindegewebe, Bänder und Gelenke meist weicher – das steigert die Verletzungsgefahr. Auf Sportarten, bei denen ihr springt oder ruckartige Bewegungen ausführt wie Tennis oder Squash solltet ihr daher besser verzichten.
Gereizte Nasenschleimhäute: Immer noch bringen die Schwangerschaftshormone den Körper der Mutter ordentlich durcheinander. Sie bewirken unter anderem eine Lockerung der Nasenschleimhäute, sodass ihr euch jetzt vielleicht verschupft fühlt. Die geschwollenen Schleimhäute sind unbedenklich, können aber zusammen mit der typischen Kurzatmigkeit sehr anstrengend sein. Ein Nasenspray auf Salzwasserbasis bringt kurzfristig Linderung.
Von allem etwas mehr: Im 5. Schwangerschaftsmonat verspüren viele Frauen starken Durst: Stoffwechsel und Blutkreislauf müssen für zwei arbeiten, sodass der Flüssigkeitsbedarf deutlich steigt. Viel zu trinken ist gar nicht so leicht, denn die wachsende Gebärmutter engt die inneren Organe zunehmend ein. Jetzt ist es wichtig, möglichst regelmäßig zu trinken und viele kleine Portionen zu essen. So lassen sich auch die berühmten Heißhungerattacken in den Griff bekommen, die jetzt häufiger auftreten.
Was hat es mit dem Fruchtwasser auf sich?
Von dem Moment, in dem der Embryo in der Plazenta zu wachsen beginnt, bis zum Tag der Geburt schwimmt das Baby im Fruchtwasser (auch Amnionflüssigkeit genannt). Die Flüssigkeit wird in der inneren Eihaut gebildet, die das Baby in der Gebärmutter umgibt. Euer Körper erneuert das Fruchtwasser laufend, sodass es nicht durch Urin, Haare oder Hautzellen des Babys „verschmutzt“ wird. Das Wasser enthält viele Blutbestandteile der Mutter, unter anderem Proteine, Zucker, Kalium und Natrium. Zu einem gewissen Grad nimmt es auch die Aromen der Nahrung an, die die Mutter zu sich nimmt, wodurch das Baby in der 2. Hälfte der Schwangerschaft deutliche Geschmacksnuancen wahrnimmt.
Die Menge an Fruchtwasser variiert mit dem Stadium der Schwangerschaft: Während die Frau in den ersten Schwangerschaftswochen es nur 300 bis 500 ml mit sich herumträgt, sind es in der 2. Hälfte der Schwangerschaft rund 1 Liter der wässrigen Flüssigkeit. Diese dient dem Schutz des Babys, da sie verhindert, dass Körperteile mit der Plazenta verwachsen und später die Bewegungen des Fötus abfängt. Darüber hinaus hilft das Fruchtwasser eurem Kind, schon im Mutterleib seine Schluck- und Atemreflexe zu entwickeln und das Harnsystem in Gang zu setzen.
Tipps zum Wohlfühlen in der 19. Schwangerschaftswoche
Ausgiebig genießen: Dass gesunde und ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft wichtig ist, weiß jeder. Das heißt aber nicht, dass ihr plötzlichen Essensgelüsten nicht hin und wieder nachgeben dürft. Die Schwangerschaft ist anstrengend genug, sodass es vollkommen legitim ist, sich ab und zu etwas Leckeres zu gönnen und zu genießen. Zudem liegt euer Körper meist ziemlich richtig, mit dem was er verlangt. Insbesondere die Lust auf Salziges oder Saures können mit dem erhöhten Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft einhergehen.
Bequeme Schuhe kaufen: High Heels und andere schicke Treter werden den meisten Frauen zum Ende des 5. Monats etwas unbequem. Häufig wollen die Lieblingsschuhe nicht mehr so recht passen, weil die Füße durch die Schwangerschaft leicht anschwellen. Kauft euch daher je nach Jahreszeit ein Paar bequeme Schuhe wie Stiefel, Sandalen oder Halbschuhe mit flacher Sohle – es lohnt sich.
Erste Einkäufe fürs Baby erledigen: Spätestens ab der 19. Schwangerschaftswoche beginnen sich die meisten Eltern um die Baby-Erstausstattung und Kinderzimmer-Einrichtung zu kümmern. Je früher ihr an die Sache herangeht, desto entspannter verläuft der Rest der Schwangerschaft ab, in der ihr euch voll und ganz auf euer körperliches Wohl fokussieren könnt.
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