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Damit morgen die Sonne scheint – müssen Kinder aufessen?

Ganz nach dem Bauchgefühl – Kinder können das
Säuglinge & Babys: Wenn Sie Ihr Baby nach der Geburt zunächst gestillt haben, dann kennen Sie die Signale: Schmatzen, am Daumen nuckeln, den Kopf drehen und irgendwann weinen, bedeuten Hunger – Ihr Kind will gestillt werden. Irgendwann dreht Ihr Baby den Kopf weg von der Brust – jetzt ist es satt. Kinder wissen also schon von Anfang an, was ihr Körper gerade braucht und wann es genug ist.
Kleinkinder: Ab etwa drei Jahren kann Ihr Kind auch mit Worten schon ziemlich deutlich machen, ob es gerade Hunger hat oder nicht. Nach ein paar abgelehnten Angeboten, ob es nicht doch noch einen Löffel Joghurt oder ein Stück Brot mehr sein soll, können Sie darauf vertrauen, dass Ihr Kind satt ist.
„Ich will nicht“: Weigert sich Ihr Kind partout die Nudeln oder das Brot zu essen, sollten Sie es nicht zwingen. Wenn der Hunger kommt, wird sich Ihr Kind melden und dann steht das Käsebrot von vorher schon bereit.
Zum Aufessen zwingen – lieber nicht
Mit Essen spielt man nicht: Ist das noch aktuell?
Essen mit allen Sinnen begreifen: In dem Ihr Kind seine Finger in den Kartoffelbrei steckt, erst den einen und dann den anderen Apfel anknabbert oder einen Joghurt öffnet, ohne ihn wirklich aufzuessen, entdeckt es seine Umwelt und sein Essen. Es muss erst lernen, dass der eine Apfel genauso oder so ähnlich schmeckt wie der andere. Auch wenn es im ersten Moment gegen die Tischmanieren ist, können Sie Ihrem Kind die Chance geben, seine Umwelt zu erkunden. Zusätzlich kann Ihr Kind nicht von Anfang an einwandfrei mit Messer und Gabel essen und überlegt sich andere, kreative Wege, sein Essen zum Mund zu befördern. Sofern ein Teil auch dort ankommt, können Sie Ihr Kind ruhig machen lassen und Ihre Hilfe anbieten. Aus Unlust spielen: Sie werden schnell merken, wenn Ihr Kind nur mit dem Essen spielt, weil es keine Lust hat es zu essen. Wenn die Karotten nur auf dem Teller hin- und hergeschoben, quer über den Tisch oder auf den Boden gepfeffert werden, sollten Sie ihm erklären, dass das zu weit geht.
Entspannt am Esstisch – unsere Tipps
Kleine Portionen mit Nachschlag: Gewöhnen Sie sich an, zunächst eine geringere Menge aufzutun. So kann Ihr Kind nach dem ersten Teller entscheiden, ob es Hunger auf mehr hat oder nicht.
Gemeinsam essen: Sitzt die Familie gemeinsam am Tisch schmeckt das Essen gleich viel besser und Ihr Kind nimmt es bewusster wahr. Läuft nebenher aber der Fernseher oder eine andere Ablenkung, wird die Mahlzeit nur passiv in den Mund gesteckt und man isst automatisch ungewusst mehr.
Keine Bedingungen: Lassen Sie Sätze wie "...sonst gibt es kein Fernsehen" lieber. So fühlt sich Ihr Kind gezwungen und verlernt, auf sein Körpergefühl zu hören.
Vorbild sein: Gehen Sie selbst verantwortungsvoll mit Ihrem Essen um. So lernt Ihr Kind am besten, dies auch zu tun.
Nicht erpressen lassen: Weigert sich Ihr Kind, einen Bissen zu tun, sollten Sie die Mahlzeit nicht mit Schokolade oder Chips ersetzen. Sattdessen lieber abwarten, bis der Hunger kommt. Ihr Kind merkt sich die Situation und wird auch beim nächsten Mal auf Süßigkeiten statt Gemüse bestehen.
Probieren lassen: Wenn Sie die Vermutung haben, dass Ihr Kind hungrig ist und es nur gerade keine Lust auf Spinat hat und lieber Nudeln essen möchte, sollten Sie ihm anbieten, den Spinat wenigstens zu probieren oder eine kleine Portion zu essen. Wer einmal anfängt, extra zu kochen, kommt nur schwer wieder davon los.
